Es ist eine der bewegendsten Geschichten der deutschen Popkultur: Das Schicksal von Lana Kaiser, die vielen noch als Daniel Küblböck (†33) aus der ersten Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" bekannt ist.
Die neue Doku-Serie "Die Küblböck-Story – Eure Lana Kaiser" rollt nicht nur das bewegte Leben des einstigen DSDS-Stars neu auf, sondern rückt auch alte Wunden in den Vordergrund. In der ersten Folge werden unter anderem die fragwürdigen Parodien von Oliver Pocher thematisiert. Mit Perücke machte er sich damals über den gerade einmal 17-jährigen Küblböck lustig und bediente sich dabei homophober Klischees.
In einer Szene, die in der bereits veröffentlichten Episode gezeigt wird, erklärte Pocher verkleidet, Alexander Klaws sei "die wahre Schwu**tel" und macht sich anschließend über das Sexleben der "DSDS"-Ikone lustig – Humor, der heute fassungslos macht.
Ex-"DSDS"-Kandidatin Gracia Baur findet in der ARD-Produktion klare Worte: "Es war nicht lustig, es war ein Witz auf Kosten eines anderen." Sie galt als enge Vertraute und führt selbstbewusst fort: "Mich hat das so geärgert, dass ich backstage auch zu Oliver Pocher gegangen bin und ich hab ihn zur Rede gestellt. Das find ich heute noch gut."
Auch Zuschauer zeigen sich empört. Unter dem YouTube-Clip der Doku finden sich Kommentare wie: "Pocher… Heute immer noch derselbe" oder "Oliver Pocher hat sich immer auf Kosten anderer lustig gemacht."
Viele sehen darin ein Paradebeispiel dafür, wie Stars in Deutschland jahrelang ungestraft über queere Menschen spotte – während in den USA schon manch einem Promi wegen alter Entgleisungen die Karriere kostete. Dabei stellt sich die Frage, wie viele solcher "Fettnäpfchen" es noch braucht, bis auch Pocher Konsequenzen zu spüren bekommt.
