Coronavirus

Geimpft oder ungeimpft in die Schule: Das sagen Eltern 

Am Montag starten in Wien 240.000 Schüler ins neue Schuljahr. In "Heute" erzählen Eltern, ob ihre Kinder vor dem Schulstart geimpft wurden.

Amra Duric
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Viele Kinder wurden vor dem Schulstart geimpft.
Viele Kinder wurden vor dem Schulstart geimpft.
Mareen Fischinger / Westend61 / picturedesk.com

Kinder und Jugendliche kehren am Montag wieder in die Klassenzimmer zurück. Damit die Schulen coronafrei bleiben, wird auf Maßnahmen gesetzt: In allen Wiener Schulen werden zweimal wöchentlich PCR-Tests gemacht. Vier- bis Sechsjährige sollen von ihren Eltern zu Hause getestet werden. Wer am ersten Schultag keinen 3G-Nachweis erbringen kann, muss einen Schnelltest sowie einen PCR-Test machen. Ab der fünften Schulstufe wird dann mindestens zweimal pro Woche gegurgelt. Nicht geimpfte Lehrer müssen sich drei Mal die Woche testen lassen.

In den ersten drei Wochen nach dem Schulstart (im Osten von 6. bis 24. September, in den übrigen sechs Bundesländern von 13. September bis 1. Oktober) gibt es einen "soft start". Alle Personen außerhalb der Klasse müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Die Schüler müssen außerhalb der Klassenräume – also am Gang, in der Cafeteria oder bei Spinden – ebenfalls Maske tragen. 

Viele Eltern setzen auf Impfung vor dem Schulstart

Die steigenden Corona-Fälle sorgen bei Eltern für Verunsicherung. Deshalb war vielen eine Impfung für ihre Kinder vor dem Schulbeginn wichtig. Einer davon ist Michael T. Im Gespräch mit "Heute" erzählt der Wiener, warum. "Mein Kind ist 13 Jahre alt. Für uns war es nie ein Thema, es nicht impfen zu lassen. Wir haben auch mit der langjährigen Kinderärztin darüber gesprochen. Auch die Maske trägt er weiterhin. Das macht ihm aber nichts aus." Das jüngere Kind des Wieners ist 10 Jahre alt und kann somit noch nicht geimpft werden. "Das macht uns ein bisschen unrund, aber die Kinder halten Abstand, tragen Masken und sind weiterhin vorsichtig – soweit das für Zehnjährige möglich ist."

"Im Herbst werden wieder alle Schüler gemeinsam die Klassen besuchen und mit der aggressiveren Delta-Variante sind noch mehr Infektionen zu erwarten."

Auch für Markus R. war es wichtig, seine 14-jährige Tochter vor dem Schulstart impfen zu lassen. "Der Hauptaspekt war die Gefahr von Long-Covid, das Teenager genauso betrifft, wie Erwachsene. Dazu kommt, dass es in ihrer Schule bereits mehrere Fälle gab und es keinen Grund gibt, dass sich die Situation momentan bessert. Ganz im Gegenteil: Im Herbst werden wieder alle Schüler gemeinsam die Klassen besuchen und mit der aggressiveren Delta-Variante sind noch mehr Infektionen zu erwarten", erzählt der Wiener. 

Für ihn und seine Familie ist klar, "dass nur eine hohe Durchimpfungsrate etwas gegen die Pandemie bewirken kann und ein Verzicht auf eine Impfung verantwortungslos gegenüber den Menschen ist. Das Risiko der Impfung haben wir nach langem Abwägen als minimal im Vergleich zu den Risiken einer Erkrankung gesehen. Und: Sie hat sie gut vertragen."

Genesen, aber nicht geimpft

Doch nicht bei allen Eltern steht die Corona-Impfung am Plan. Peter F. ist selbst nicht geimpft. Auch sein Kind möchte er nicht impfen lassen. "Mein Sohn ist 15 Jahre alt und geht in die Oberstufe. Wir beide hatten bereits Corona mit einem leichten Verlauf und haben noch viele Antikörper", erzählt der gebürtige Tiroler. Sein Sohn besucht in Wien ein Gymnasium. "Die Schüler werden drei Mal die Woche getestet und müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Am Platz im Klassenzimmer können sie die Maske aber abnehmen." Ob er Angst hat, dass sein Kind gemobbt werden könnte, weil es nicht geimpft ist? "Nein. Das Problem liegt eher bei den Erwachsenen. Geimpfte versuchen Druck auf Ungeimpfte auszuüben."

Auch vor einer Ansteckung in der Schule haben Vater und Sohn keine Angst. "Wir sind komplett angstfrei, da wir das Virus bereits hatten und durch Antikörper geschützt sind."

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