Österreich

Gekentertes Pionierboot: Bootsführer wird angeklagt

Heute Redaktion
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Am 1. September kenterte ein Pionierboot des Bundesheeres auf der Donau bei Hainburg. Zwei Frauen, die sich im Rahmen des Girls Camp an Bord befanden, mussten reanimiert werden.

Nach dem Kentern eines Pionierbootes auf der Donau bei Hainburg (Bezirk Bruck) am 1. September 2018 im Rahmen des Girls Camp, einem Schnupperwochenende, um Frauen für das österreichische Bundesheer zu begeistern, hat die Staatsanwaltschaft Korneuburg nun beim Bezirksgericht Bruck/Leitha Strafantrag gegen den Bootsführer eingebracht. Der Beschuldigte muss sich wegen fahrlässiger Gemeingefährdung verantworten. Das bestätigte Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg, auf APA-Anfrage.

Eine zuvor vom Bundesheer eingesetzte Untersuchungskommission stellte fest, dass der Unfall zu verhindern gewesen wäre, wenn der Bootsführer vom Gas gegangen wäre. Dann wäre der Bug wieder aufgetaucht, das Wasser am Heck abgeflossen bzw. durch die Lenzpumpen beseitigt worden, heißt es in dem Bericht.

Mann droht bis zu 1 Jahr Haft

Im Fall einer Verurteilung droht dem Bootsführer eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr. Eigentlich hatte die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger schwerer Körperverletzung gegen den Mann ermittelt. Die angelastete Körperverletzung wird von der fahrlässigen Gemeingefährdung konsumiert, erklärte Köhl.

Wie berichtet, mussten nach dem Bootsdrama auf der Donau in Hainburg zwei junge Frauen (18,22) reanimiert werden. Sie befanden sich nach dem Kentern unter dem Boot, wurden aber erst nach 39 bzw. 45 Minuten befreit. An der Rettungskette wurde massive Kritik geübt, das Bundesheer selbst hatte keinen Notruf abgesetzt, sondern ein zufällig auf der Donau übender Trupp an Florianis. (nit)