Life

Gendefekt: Dieser Mann spürt keinen Schmerz

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: YouTube Screenshot

Offene Knochenbrüche, schwere Brandverletzungen oder tiefe Schnitte. Nichts kann Steve Pete aus der Ruhe bringen, nicht einmal ein Weg zu Arzt ist nötig. Der 33-Jährige leider an einem äußerst seltenen Gendefekt, der ein Schmerzempfinden für ihn unmöglich macht. Ein Fluch wie sich bei näherem Hinsehen herausstellt.

Steve Pete aus Wyoming war kein normales Kind. Er spielte mit seinen Freunden wer es länger mit einer brennenden Zigarette am Unterarm aushält. Verloren hat er nicht, keiner hielt es länger aus als er. Zur Belustigung anderer sprang er häufig mit einem Regenschirm vom Baum. Er landete knallhalt mit durchgestreckten Beinen, seine Knie sind seit damals nur mehr die zerbarsten Zeugen einer wilden Zeit.

Der Bursche war unerschrocken, Angst vor Schmerzen oder Konsequenzen wie andere Kinder hatte er keine. Musste er auch nicht haben, denn Steve Pete kann keine Schmerzen spüren. Grund dafür ist eine seltene Genmanipulation an der nur rund 30 Menschen auf der Welt leiden.

Wurzelbehandlung ohne Narkose

Das führte mitunter zu kuriosen Situationen, beispielsweise als ein Zahnarzt bei der Behandlung stark zu zittern begann, weil sein schmerzresistenter Patient die Narkose ausdrücklich abgelehnt hatte. Auch ein Sprung von einer Schaukel in der Volksschulzeit ging übel aus: Der Knochen hing aus dem Bein heraus, den Amerikaner störte das nicht - er lachte und spielte weiter.

Grund hierfür ist ein genetischer Defekt. Berührungen können von den Leidtragenden gespürt werden, Schmerz nicht. Das Gehirn verarbeitet beides nicht auf die selbe Art und Weise, andere Signalmechanismen sind zuständig.

10-Jähriger mit Messer in den Armen

An der selben Krankheit litt auch ein junger Pakistani , von dem man sich erzählte, dass er als Touristenattraktion Messer durch seine Arme stach und über glühende Kohlen lief. Als sich die Forscher näher mit dem 10-Jährigen beschäftigen wollten, war er bereits tot. Er war von einem Hausdach gesprungen.

Steve Pete hatte einen jüngeren Bruder - Chris - auch er litt an dem Gendefekt. Was sich in der ersten Reaktion wie eine Superkraft anhört, entpuppt sich für die Betroffenen meist als Katastrophe. Chris kam mit dem Zustand nicht zurecht, er erhängte sich in seiner Scheune.

Forscher rätseln

Den Tod seines Bruders hat Pete nur schwer überwunden. Seitdem stehen Sprünge von Dächern und sonstige Mutproben nicht mehr an der Tagesordnung. Er fliegt gelegentlich nach London, wo Forscher nach Ursache der Krankheit suchen. Vererbbar ist sie offenbar nicht, denn die Mutter der beiden Betroffenen litt nicht an einem ähnlichen Zustand.