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Gene sind überbewertet: Bloß Info-Sammlung

Heute Redaktion
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Bild: Fotalia

Gene sind überbewertet, denn sie sind - laut Experten - bloß eine Sammlung von Informationen, die der Körper bei Bedarf abliest und weitergibt, wenn es ihm Spaß macht. Keinesfalls würden "egoistische Gene" dem Organismus ihren Willen aufzwingen, wie dies sein Oxford-Kollege Richard Dawkins behauptet, so ein Experte.

Gene sind überbewertet, denn sie sind - laut Experten - bloß eine Sammlung von Informationen, die der Körper bei Bedarf abliest und weitergibt, wenn es ihm Spaß macht. Keinesfalls würden "egoistische Gene" dem Organismus ihren Willen aufzwingen, wie dies sein Oxford-Kollege Richard Dawkins behauptet, so ein Experte.

Dawkins, der 1976 mit seinem Buch "Das egoistische Gen" bekannt wurde, sei zwar ein exzellenter Erzähler, betonte der Experte: Was er schreibe, sei aber schlichtweg falsch. Die Gene hätten sich nicht in tapsigen Organismen ("Damit sind Sie gemeint!") verschanzt und würden sie kontrollieren, wie Dawkins behaupte, sondern sie seien in intelligenten Wesen gefangen und werden von ihnen und der Umwelt geformt, so der Experte. "Ihre Erhaltung ist vollkommen abhängig von dem Spaß, den wir erleben, wenn wir uns fortpflanzen", sagte er.

Eiweißstoffe lesen Gene ab

Als man die DNA entdeckte, habe man bald gelernt, dass sie die Vorlage für Eiweißstoffe sei und nicht umgekehrt. Daraus hätte man fälschlicherweise geschlossen, dass keine Information von Eiweißstoffen zur DNA fließen würde, denn man habe die DNA-Regulation nicht bedacht. "Es sind Eiweißstoffe, die Gene ablesen und bestimmen, welche davon gelesen werden".

Gene tanzen wie Marionetten

"Gene tanzen wie Marionetten zur Melodie des Organismus und seiner Umwelt", sagte er. Zieht niemand an den Fäden, seien sie zur Untätigkeit verdammt. Die DNA sei freilich lebenswichtig, aber man habe Ursache und Wirkung vertauscht.

Zudem meint der Experte, dass die DNA nicht der einzige Überträger der Erbinformation sei, andere Informationen würden ebenso von einer Generation an die nächste weitergegeben. So hätten etwa Forscher die DNA eines Karpfen in eine befruchtete, aber zellkernlose Goldfisch-Eizelle - die DNA steckt im Zellkern - verpflanzt, herausgekommen sei nicht ein Karpfen, sondern ein Mittelding zwischen Goldfisch und Karpfen.

Gene austauschbar

Die einzelnen Gene sollten sich auch nicht zu wichtig nehmen, denn sie sind ersetzbar. Die Organismen würden einen Ausfall gut kompensieren: Eine Studie habe gezeigt, dass acht von zehn Genen (einzeln) ausgeschaltet werden können, ohne dass man einen Effekt sieht, so der Experte.