Österreich

Trotz Coronavirus: "Ich fliege zurück nach China"

Heute Redaktion
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Der österreichische Generalkonsul Nikolai Herold berichtet über die lange Rückreise aus China und erklärt, dass er nach der Quarantäne sofort wieder nach China zurückzukehren wird.

Nikolai Herold, der Generalkonsul in der österreichischen Botschaft in Peking war maßgeblich an der Rückholung von sechs anderen Österreichern aus der chinesischen Provinz Hubei beteiligt. Mit dem Auto fuhr er 1.200 Kilometer von der Hauptstadt in das das Krisengebiet, um für die Österreicher die Rückkehr zu organisieren und zu begleiten. Dafür hat er sich freiwillig gemeldet. Ein Held möchte er deswegen aber keiner sein: "Das wäre ein bisschen übertrieben".

Jetzt sitzt der Diplomat wie die anderen Heimkehrer in Quarantäne in Wien.

Generalkonsul Herold im "Heute"-Gespräch

"Heute" sprach mit dem Diplomaten, der momentan in einem bereitgestellten Appartement der Stadt Wien seine 14 Tage Quarantäne absitzt. Während seiner Isolation soll er so wie alle anderen Betroffenen die eigene Gesundheit beobachten, und kann trotz negativem Test auf das Coronavirus nur hoffen, dass die Krankheit in der Inkubationszeit nicht noch ausbricht.

"Zusammenarbeit der Behörden war großartig"

Er ist aber guter Dinge und froh, dass die mühevolle Rückkehr trotz Verzögerungen schlussendlich so toll geklappt hat: "Es ist mir wichtig an dieser Stelle zu betonen, dass hier sowohl die Chinesen, als auch die EU-Länder großartig zusammengearbeitet haben. Vor allem Frankreich möchte ich loben, die den Airbus 380 für die Ausreise der Europäer bereitgestellt haben."

"Nach der Quarantäne geht's für mich nach China zurück"

Am Telefon ist er erreichbar, die Wohnung verlassen soll und will er aber nicht: "Selbst zum Einkaufen gehen wir nicht raus", beschreibt Herold das karge Leben in der Isolation. "Es kümmert sich Gott sei Dank eine Betreuerin um uns. Die trägt Mundschutz und wir auch". Nach den zwei Wochen in Quarantäne muss der Generalkonsul des österreichischen Konsulats in Peking übrigens wieder zurück: "Ich fliege sofort wieder zurück nach China. Dort ist mein Lebensmittelpunkt."

"Angst? Fragen'S mich in zwei Wochen nochmal"

Ein wenig sorgenvoll blickt er dieser Rückkehr schon entgegen:"Ich hoffe dass der Höhepunkt der Epidemie bald vorüber ist und sich die Lage bessert. Die Chinesischen Behörden arbeiten mit Hochdruck und mit vollster Kraft gegen die Ausbreitung an". Angst hat er zwar (noch) nicht, fügt aber an: "Fragen Sie mich das in zwei Wochen noch einmal."

Die Freude über erfolgreiche Rückkehr überwiegt

Während ihres gesamten Aufenthalts soll der Konsul und die anderen den eigenen Gesundheitszustand genau beobachten.

Alle unterziehen sich freiwillig der mühevollen Sicherheitsmaßnahme. Der Konsul sagt dazu: "Die Freude, dass man wieder in Österreich ist, überwiegt." Das gilt wohl auch für alle anderen Betroffenen.