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Gentherapie gegen Typ-1-Diabetes erfolgreich

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia/Symbolbild

Bei Menschen kann man dies zwar leider noch nicht behaupten, aber vielleicht ist es bloß eine Frage der Zeit: Denn es ist erstmals Wissenschaftern gelungen, an Typ-1-Diabetes (insulinpflichtiger Diabetes) leidende größere Tiere durch eine Gentherapie praktisch zu heilen.

(insulinpflichtiger Diabetes) leidende größere Tiere durch eine Gentherapie praktisch zu heilen.

Etwa 15 Prozent der Fälle von Zuckerkrankheit entfallen auf den Typ-1-Diabetes. Zumeist bereits im Kindes- oder Jugendalter fällt die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse durch Autoimmunreaktionen mit Zerstörung der Beta-Zellen aus. Die Betroffenen müssen lebenslang Insulin spritzen.

Nach erfolgreichen Studien an Mäusen übertrugen Wissenschafter ihre Erkenntnisse ins Tiermodell mit Hunden. Sie eigenen sich gut für die Untersuchung von Diabetes.

In der aktuellen Studie verwendeten die Forscher von nicht krank machenden Adenoviren abgeleitete Partikel, um bei diabetischen Hunden zwei verschiedene Gene einzuschleusen: Mit einfachen Injektionen in deren Hinterbeine verabreichten sie ihnen das Gen-Material für die Produktion von Insulin selbst und die für die Produktion des Enzyms Glukokinase verantwortliche Erbsubstanz. Die Glukokinase reguliert im Körper die Aufnahme von Zucker aus dem Blut. In Kombination stellen die beiden Gene praktische einen "Blutzuckersensor" dar, der die Konzentration reguliert.

Nach nur einer Anwendung der Gentherapie kam es demnach zu einer bis zu vier Jahre hinweg anhaltenden Normalisierung des Blutzuckerspiegels - und zwar unabhängig von Kohlenhydrataufnahme oder Nüchternheit bzw. körperlicher Aktivität. Auch Unterzuckerung (Hypoglykämie) wurde nicht registriert. Die Tiere nahmen ab, es kam zu keinen sekundären Komplikationen.

Mal sehen, ob Menschen auch bald davon profitieren können.

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