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Gerechtigkeit ist Glück

Soziale Gerechtigkeit tut der Gesellschaft gut, auch den Wohlhabenden. Sie hält das Land und die Menschen zusammen. Was ist gerecht?

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Ist eine Gesellschaft gerecht, wenn alle gleich arm oder reich sind? Oder wenn alle gleiche Chancen haben – heute und in Zukunft? Der eine liegt in der Hängematte, der andere arbeitet hart und verdient viel Geld. Ist diese Ungleichheit ungerecht? Wer so fragt, ist mitten drin, in einem der spannendsten Themen unserer Zeit.

Der Gerechtigkeits- Begriff ist komplex: Chancengerechtigkeit, Generationengerechtigkeit, Verteilungsgerechtigkeit, Bedarfsgerechtigkeit, Bildungsgerechtigkeit, Steuergerechtigkeit. Der Kitt der Gesellschaft. Auf die meisten Gerechtigkeitsfragen gibt es keine einfachen Antworten, sie müssen im Disput, unter Umständen auch im Streit gefunden werden. Die Meinungen gehen weit auseinander – aber Reformen haben nur eine Chance, wenn die Menschen sie als gerecht und fair empfinden. Der Einzelne, der es nicht zu großem Vermögen bringt, muss das Gefühl haben, dass es dabei gerecht zugeht.

Das sind die Parameter, die unsere Gesellschaft zusammenhalten, und das ist langfristig das Wichtigste. Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg’ auch keinem andern zu. Durch den demografischen Wandel, die ökologische Frage, die Ressourcenknappheit und das Nachhaltigkeitsthema wird die Gerechtigkeit zwischen Generationen immer mehr zur zentralen Wertvorstellung. Die Verantwortung der Generationen füreinander bedeutet, dass den Bedürfnissen der heutigen Generation entsprochen wird, ohne die Chancen zukünftiger Generationen zu gefährden. Denn es ist nicht gerecht, wenn eine Generation die Lasten der nächsten Generation aufbürdet, in der Hoffnung, dass die in Zukunft bestehenden neuen Lasten von der übernächsten Generation getragen werden. Es ist logisch und selbstverständlich, dass nicht eine Generation alle Lasten allein tragen kann und sollte.

Für Richtungs- und Trendwenden in eine sichere und zufriedenere Zukunft braucht es einen kontinuierlichen Fluss kleiner Veränderungen. Letztlich liegt es an jedem von uns, diesen Wandel anzustoßen. Um soziale Gerechtigkeit leben zu können, ist immer auch Eigenverantwortung der Menschen notwendig.