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Gericht sagt: Sex auch für Frauen über 50 wichtig

Weniger Entschädigung, weil Sexualität für Frauen ab 50 nicht wichtig ist? Ein Gericht bekam nun Schelte wegen Diskriminierung.

Heute Redaktion
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Symbolbild
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Bild: iStock

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) musste sich mit folgender Causa befassen: Ein Gericht in Portugal entschied, dass einer 50-Jährigen nach einer verpatzten Operation weniger Entschädigung zustünde, weil Sex für sie nicht mehr so wichtig sei.

Die Frau litt nach einer fehlerhaften Operation an ihren Eierstöcken unter starken Schmerzen und hatte Schwierigkeiten beim Sex. Sie klagte und bekam eine Entschädigung zugesprochen.

Kein Sex über 50?

Doch das Berufungsgericht kürzte diesen Geldbetrag, mit der Begründung, sie habe bereits zwei Kinder und mit 50 Jahren sei Sex nicht mehr so wichtig.

Die Frau zog vor den EGMR. Dieser merkte an, dass sich das Urteil auf ein Vorurteil stütze. Sex kann auch für Frauen über 50 wichtig sein. Das Urteil gegen die Frau ist diskriminierend. Bei Männern hätten portugiesische Gerichte nämlich nicht so entschieden.

In zwei ähnliche Fällen, bei denen es um Männer ging, lautete die Begründung: Die männlichen älteren Herren seien durch die Tatsache, dass sie keinen normalen Geschlechtsverkehr mehr haben könnten, in ihrem Selbstwertgefühl beeinträchtigt und hätten einen "gewaltigen Schock" erlitten - von Kindern oder fortgeschrittenem Alter keine Rede. (csc)

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