Österreich

Gestank: Nein, danke!

Heute Redaktion
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In Wöllersdorf-Steinabrückl (Wr. Neustadt) gärt es gewaltig. Grund: Die Firma Kalogeo plant eine Klärschlammverwertungsanlage mitten im Wohngebiet. Nur wenige Meter vom Baugrund entfernt wohnen auch junge Familien. Sie fürchten um die Gesundheit ihrer Kinder – und um ihre Lebensqualität. Die Gemeinde kann aber wenig tun.

Barbara Kittler (25, Foto) wohnt keine 300 Meter von der geplanten Klärschlammanlage entfernt. Angesichts des Projekts macht sich die junge Frau vor allem Sorgen um ihre Mutter Marghita (55): „Meine Mutter ist seit Jahren gesundheitlich angeschlagen, hat mehrere schwere Erkankungen hinter sich. Jeder weiß, dass Klärschlamm giftige Schwermetalle enthält. Und die Lastwagen rollen dann jeden Tag bei uns vorbei.“
Die Kittlers wohnen direkt am geplanten Zufahrtsweg der Lkw, mit denen der Schlamm extra zur Verwertungsanlage gekarrt werden müsste. Denn anders als ähnliche Anlagen liegt die in Wöllersdorf geplante nicht direkt neben einer (ohnehin stinkenden) Kläranlage. Zwar wirbt die Kalogeo auf ihrer Homepage mit dem „geruchsminimierten Konzept“ – einem Verfahren, das Klärschlamm völlig ohne Gestank aufbereiten soll. Barbara Kittler glaubt nicht daran: „Ich hab’ mit Betroffenen gesprochen, die in Bad Vöslau neben einer Kalogeo-Anlage wohnen. Im Sommer können sie nicht einmal das Fenster aufmachen, weil sonst den Kindern schlecht wird.“ Die Gemeinde teilt die Befürchtungen der Bürger und hat bei der zuständigen Behörde Einspruch gegen das Projekt erhoben. Jetzt wartet man auf die Entscheidung…Lisa Steiner