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Gestatten, eine Geländewagen-Legende

Heute Redaktion
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Lange bevor luxuriöse SUVs die Straßen fluteten, kam 1979 ein Geländewagen auf den Markt, dessen äußere Form bis heute nur leicht verändert wurde.

Am Genfer Auto-Salon 1979 stellte Mercedes-Benz zusammen mit Puch das neue G-Modell vor, wobei der Buchstabe G für Gelände stand und natürlich Programm war.

Den Ingenieuren war es gelungen, ein geländetaugliches Fahrzeug im Personenwagenformat auf die Räder zu stellen, wobei die Abmessungen – im Vergleich zu heutigen Geländefahrzeugen – in der Tat als kompakt bezeichnet werden können. Die außerordentliche Geländegängigkeit, gepaart mit dem ausgezeichneten Fahrverhalten auf der Straße, wurde von der Fachpresse gelobt.

Belastungen im Gelände

Als Chassis diente dem robusten Allrounder ein äußerst verwindungssteifer Rahmen, der eine Vielzahl von Aufbauvarianten erlauben sollte. Die Starrachsen mit Schraubfedern vorne und hinten wurden erst 2018 durch ein moderneres Fahrwerk abgelöst.

Wie damals noch üblich, erfolgte der Antrieb über die Hinterräder, im Gelände konnten die Vorderräder zugeschaltet werden. Selbstverständlich gab es eine echte Geländeübersetzung, optional konnten für Vorder- und Hinterachse Differentialsperren geordert werden.

Bewährte Technik

Zu Beginn der Produktion wurden drei Benziner- und zwei Diesel-Motoren mit vier, fünf und sechs Zylindern, einem Hubraum von 2,3 bis 3,0 Liter und einer Leistung zwischen 72 und 150 PS angeboten. Über die ganze Bauzeit sollte dem G zugutekommen, dass man jederzeit auf das umfangreiche Motorenregal von Daimler-Benz beziehungsweise Mercedes zurückgreifen konnte.

Um das Auto wieder sicher zu stoppen, gönnte man dem G vorne Scheibenbremsen mit zwei Kolben und hinten Trommelbremsen. Damals innovativ, heute fast Standard war die Bremsbelag-Verschleißanzeige.

Viel Lob...

Die Fachpresse wollte natürlich wissen, wie gut sich das neue Geländefahrzeug in den Disziplinen Straße und Gelände schlug, und testete es ausführlich.

Auf der Straße wurden dem neuen Geländewagen beste Manieren attestiert. Die Fahreigenschaften hinterließen einen sehr guten Eindruck, und auch das spontane Ansprechen des Motors gefiel. Es wurde gelobt, dass das Untersteuern in Kurven sehr leicht zu beherrschen war und sich der Geländewagen auch bei plötzlichem Lastwechsel neutral verhielt.

Die Testfahrer der Presse lobten ebenso die Geländetauglichkeit des neuen Allradlers. Auf dem Schöckel, dem Hausberg von Steyr, konnten sie sich im Tiefschnee unter schwierigsten Bedingungen davon überzeugen, dass der neue Geländewagen auf jedem Terrain eine äußerst gute Figur abgab.

...und ein Makel

Gelobt wurde auch der hohe Bedienungskomfort, der klar strukturierte und funktionale Innenraum, die robuste Bauweise und die gute Übersicht. Bemängelt wurde lediglich, dass die Heckscheiben schnell verschmutzten und es keinen Heckscheibenwischer gab. Zudem störten die Spiegelung des Armaturenbretts in der Windschutzscheibe bei einem bestimmten Lichteinfall.

Steigende Nachfrage

In den letzten 40 Jahren wurde der G mehrfach einer sanften Modellpflege unterzogen. Die Kundschaft änderte sich langsam, aber stetig, die Ausstattung des G wurde komfortabler und die Auswahl an Motoren ist größer als zu Beginn der Bauzeit. Insgesamt wurden bis 2019 über 300.000 Exemplare verkauft. Für Mercedes-Benz ist der G eine große Erfolgsgeschichte.

Der detaillierte Bericht befindet sie auf Zwischengas.com, ergänzt mit weiteren Fotos und etlichen Verweisen auf die damaligen Presseberichte.