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Gestresst? So bringst du mehr Ruhe in dein Leben

Meditation liegt im Trend. Bessere Konzentration und weniger Stress gehören zu den positiven Effekten. Ein Vergleich.

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Das Leben ist hektisch. Arbeit, Freunde, Fitnessprogramm, Haushalt – langweilig wird es uns selten. Doch immer mehr Menschen sehnen sich nach Ruhe im stressigen Alltag, sie wollen achtsam leben, statt Geld anzuhäufen, und suchen Wohlbefinden statt materielle Werte.

Der Trend öffnet die Tür für neue Angebote und alte Meditationsformen. Die Forschung beschreibt bessere Konzentration, emotionale Ausgeglichenheit, weniger Stress als positive Effekte von Achtsamkeits- und Meditationsübungen. Es gibt diverse Arten, von stiller Meditation über Konzentrations- bis hin zur aktiven Meditation, je nach Bedürfnis und Ziel passt eine andere Form.

Redakteurin Salome Kern hat zwei Angebote getestet und gemerkt, dass Meditation und Achtsamkeit sehr herausfordernd sind.

Blockaden lösen mit Qi Gong

Ein heller Raum und das herzliche Lächeln der Inhaberin Laura empfangen mich in der Tai Chi & Qi Gong Schule Zürich. Ich besuche zum ersten Mal eine Lektion in Qi Gong, was übersetzt Übung der Lebensenergie heißt und ein Teil der chinesischen Medizin ist.

Wir stellen uns in den Raum, atmen tief und kommen in der Gegenwart an. Laura zeigt langsame Bewegungsabfolgen vor, jeder imitiert sie im Tempo des eigenen Atems. Nichtstun ist nicht meine Stärke, schnell wird mir langweilig. Deshalb bin ich dankbar für die Übungen, so kann ich mich auf meinen Körper und die Bewegungen konzentrieren.

Ich vergesse für einen Moment, was ich noch zu tun hätte, und höre auf, meinen Tag zu planen. Körper und Geist sind einfach in der Gegenwart und folgen den Übungen.

Ich bin etwas überrascht, als Laura nach einer Stunde das Ende einläutet, vertieft in den Atem und die Bewegungen habe ich die Zeit völlig vergessen. Das Ziel von Qi Gong ist, Blockaden zu lösen, sodass das Qi, also die Energie, ungehindert fließen kann. Und tatsächlich, ich fühle mich gelassen und ausgeglichen, strotze gleichzeitig vor Tatendrang.

Dank Meditation die Gegenwart erleben

Die Pendler hetzen, über die Bildschirme flimmert Werbung, Hektik ist am Hauptbahnhof Zürich Alltag. Am gleichen Standort befindet sich auch das neue Drop-in Studio Now Meditation.

Instruktorin Larissa sitzt im Schneidersitz auf dem Kissen, im Hintergrund läuft instrumentale Musik, die Ruhe im Raum scheint fühlbar zu sein. Sie startet mit einer Anekdote eines Freundes, der gleichzeitig ein Sandwich isst, Musik hört, geht, nachdenkt und am Handy tippt. "Wir versuchen nun achtsam zu sein und in der Gegenwart anzukommen." Ich schließe die Augen; schon tanzen meine Gedanken Ringelreihen und wollen sich nicht beruhigen. Habe ich das Mail abgeschickt? Was esse ich heute Abend? Meine Schulter juckt, darf ich kratzen? "Es geht nicht darum, die Gedanken zu verdrängen, sondern nur wahrzunehmen", beruhigt Larissa.

Wir lenken unsere Aufmerksamkeit von den Händen, über die Stirn zum Hinterkopf und schließlich zur Atmung. Ich merke, wie ich ruhiger aber gleichzeitig energievoller werde. Mit langsamen Bewegungen kehren wir zurück, öffnen die Augen. Die halbe Stunde Meditation ist wie im Flug vergangen, und als ich wieder in der Mittagssonne stehe, lasse ich – ganz bewusst – das Handy für einen Moment in der Tasche und genieße die Wärme.