Politik

Masken, Mega-Wellen – Rauchs düstere Herbst-Prognose

Die neuen Corona-Varianten BA.4 und BA.5 breiten sich aus. Gesundheitsminister Johannes Rauch hat eine düstere Prognose für Österreich.

Roman Palman
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Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).
REUTERS

Die nächste Welle kommt – spätestens in diesem Herbst. Simulationsexperte Niki Popper rechnet mit einer oder mehreren Corona-Welle mit einer großen Zahl gleichzeitiger Neuinfektionen nach dem Sommer. 

Mega-Coronawelle kommt

Die abnehmende Immunität, die höhere Ansteckungsrate durch die neuen Varianten BA.4 und BA.5 sowie weitere Faktoren würden eine solche Entwicklung "höchstwahrscheinlich" machen, sagte Popper bei einem Hintergrundgespräch im Gesundheitsministerium am Donnerstag. 

Gemäß Modellrechnungen der TU Wien verlieren in den kommenden Monaten etwa 4,5 Millionen Österreicher ohne Impfung oder Genesung ihren Immunschutz. Die Folge: Mega-Coronawellen rollen auf uns zu!

Bis zu 90.000 Neuinfektionen täglich

Je nach Szenario und bestimmten Faktoren wie Entwicklung der Virusvarianten, Zahl der Wellen, Impfungen und Saisonalität variiert der Höhepunkt beim bestehenden Testregime zwischen 40.000 und 90.000 Neuinfektionen pro Tag. Zum Vergleich: am bisherigen Rekordtag, dem 15. März, wurden laut AGES 63.884 Fälle registriert.

Nikolas Popper, bekannt als Niki Popper, ist Simulationsforscher, Hochschullehrer und Unternehmer.
Nikolas Popper, bekannt als Niki Popper, ist Simulationsforscher, Hochschullehrer und Unternehmer.
Kurt Keinrath / picturedesk.com

Gesundheitsminister Johannes Rauch will dem Virus nun mit einem Bündel an gezielten Maßnahmen antworten und so einer möglichen Überlastung des Gesundheitssystems gegensteuern. Damit werde sich die Kurve aber lediglich abflachen lassen: "Vermeiden lässt sie sich nicht", sagt Popper. "Nach unseren Modellrechnungen wird es auch in Zukunft Epidemiewellen geben. Wir werden lernen müssen, damit umzugehen."

"Wellen werden sich nicht verhindern lassen"

Minister Rauch sieht Österreich gut gerüstet: "Impfen, Testen, Masken tragen, zusätzliche Medikamente gegen schwere Erkrankungen – all das hilft uns, mit der Pandemie gut umzugehen. Die Vorbereitungen auf den Herbst sind im Plan."

Das sei aber stark abhängig von den Eigenschaften der Virusvarianten. Auch die rechtlichen Voraussetzungen für die Verlängerung der Teststrategie bis Ende des Jahres seien bereits geschaffen. Rauch plädierte angesichts der Modellrechnungen auch für eine vernünftige Erwartungshaltung: "Die Wellen werden sich nicht verhindern lassen. Unsere Aufgabe ist es, eine Gefahr für das Gesundheitssystem zu verhindern."

"Müssen mit Covid leben"

Auch "ein dauerhaft höheres Niveau an Erkrankungen" werde sich nicht verhindern lassen. Rauch plädierte für einen neuen Umgang mit der Pandemie und auch er bereitet die Österreicher darauf vor, dass das Coronavirus wohl nie wieder verschwinden wird: "Wir müssen lernen, mit Covid zu leben. Wir müssen raus aus dem Krisenmodus, raus aus der Eskalation der Worte."

Er rief die in Österreich lebenden Menschen zu einem "Miteinander in Verantwortung und Solidarität" auf, um mit möglichst wenigen Einschränkungen zu leben. Dazu gehört nach Ansicht des Gesundheitsministers auch die Auffrischungsimpfung.

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