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Mücksteins Ministerium warnt vor "Grüner Pass"-App

Bald soll der Grüne Pass europaweit ausgerollt werden, in Österreich soll er noch im Juni kommen. Das nutzen nun Kriminelle mit einer Fake-App aus.

Roman Palman
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Watchlist Internet warnt: "Kriminelle fälschen Grünen Pass!"
Watchlist Internet warnt: "Kriminelle fälschen Grünen Pass!"
Watchlist Internet

Der Grüne Pass soll für die drei G – Geimpfte, Genesene und Getestete – künftig die digitale Zutrittskarte zu Restaurants, Veranstaltungen und anderen Annehmlichkeiten werden. Der Start in Österreich musste wegen geänderter IT-Anforderungen verschoben werden. Allerdings kann man sich schon jetzt in den App-Stores einen Grünen Pass herunterladen. Doch Vorsicht, das Programm namens "Corona Green Pass Austria" von "trueaustrian" ist ein Fake! 

Die App wurde massiv in den Sozialen Medien beworben und verspricht dieselbe Funktionalität wie der offizielle Grüne Pass, doch ist laut "Watchlist Internet" unklar, wer wirklich dahinter steckt. Das Portal testete die App und erhielt sogar mit Fantasieangaben einen gültigen QR-Code, der den Träger als Genesen ausweisen würde. Deswegen steht mindestens der Verdacht des Betrugs im Raum.

Warnung vor Fake-Apps

Auf den ersten Blick macht die webbasierte App – sie muss nicht auf den Geräten installiert werden – einen seriösen Eindruck. Auch mit dem erstellten Zertifikat scheint auf den ersten Blick alles zu stimmen, wodurch damit wohl auch leicht das Personal eines Lokals getäuscht werden könnte. Womöglich war auch genau das das Ziel.

Mittlerweile dürfte das Tool laut "Standard" zwar vom Netz genommen worden sein, weil die technische Umsetzung eines solchen Programmes aber nicht allzu schwer ist, ist die Chance, dass bald ähnliche Apps wie Schwammerl aus dem Boden schießen, ziemlich groß. Deswegen warnen nach der Watchlist Internet auch die österreichischen Behörden, darunter das Gesundheitsministerium und die Landeswarnzentrale Vorarlberg, vor solchen Fake Grünen Pässen. 

Hohe Strafen drohen

Wer diese App benutzt, geht aber nicht nur wegen der Preisgabe seiner persönlichen Daten – es werden u.a. Name und Sozialversicherungsnummer verlangt – an Unbekannte ein hohes Risiko ein. Zudem begeht man Urkundenfälschung, wenn man sich mit so einem QR-Code Zutritt zu Etablissements jedweder Ausrichtung verschafft. Darauf stehen in Österreich hohe Strafen in Höhe von mehreren Tausend Euro, auch bis zu einem Jahr Haft ist möglich.

Um auf Nummer sicher zu gehen, ob man auch ein authentisches Zertifikat auf dem Bildschirm sieht, muss man einen Blick auf die Adresszeile des Browsers werfen. Nur wenn die URL mit der Domain ".gv.at" daherkommt, stammt diese auch von den österreichischen Behörden.