Wien

Gewalttäter in Anti-Gewalt-Video

Der Clip für eine Anti-Gewalt-Kampagne kommt nun ohne Schauspieler aus, weil es gegen zwei der ursprünglichen Darsteller Gewalt-Vorwürfe gegeben hat.

Claus Kramsl
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Der neue Clip kommt ohne Darsteller aus.
Der neue Clip kommt ohne Darsteller aus.
Verein Autonome Frauenhäuser

Für eine Anti-Gewalt-Kampagne ließ der Verein Autonome Frauenhäuser (AÖF) einen Videospot produzieren. Der Clip kursierte auf Instagram (75.000 Views), YouTube (3.000 Views) und Facebook (10.000 Views), lief auch im Fernsehen und erreichte so rund 800.000 Menschen.

Kurz nach Veröffentlichung aber wurden Gewalt-Vorwürfe gegen zwei der sechs Darsteller laut: "Mehrere Betroffene oder Menschen aus dem Umfeld, nicht nur Frauen, haben sich bei uns gemeldet", so AÖF-Geschäftsführerin Maria Rösslhumer. Auch in Sozialen Medien gingen mutmaßliche Opfer an die Öffentlichkeit, warfen den zwei Männern auch sexuelle Belästigung vor.

Geschäftsführerin bedauert den Vorfall

Rösslhumer bedauert, dass die "Kampagne auch Retraumatisierung und Leid bei betroffenen Frauen ausgelöst" habe. Das Video sei offline genommen und durch einen Clip ohne Darsteller ersetzt worden. "Unser Spot besagt, dass mindestens jeder fünfte Mann in Österreich gegen eine Frau gewalttätig ist – und leider spiegelt sich diese Realität auch im Video wider", so Rösslhumer in einer Aussendung.

Der Verein überlege nun, Männer vor einer Anstellung zu befragen, ob sie in der Vergangenheit Gewalt an Frauen ausgeübt haben.