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Gewässer im Garten: Alles rund um das Biotop

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Ein Gartenteich ist eine stimmungsvolle Oase der Ruhe, lädt aber gleichzeitig auch zum Beobachten und Entdecken ein. Die Voraussetzungen dafür, dass Ihr Gartenteich bald eine reiche Tier- und Pflanzenwelt beherbergt, schaffen Sie schon bei der Anlage des Gewässers.

Gleich zu Beginn sollte man sich Gedanken über den perfekten Standort für seinen neuen Gartenteich im Garten machen. Möchte man das Gewässer immer im Auge haben, dann wäre es sinnvoll in der Nähe der Terrasse anzulegen. Möchte man aber möglichst viele Tiere anlocken, dann sollte sich das Biotop eher an einer abgelegenen Stelle im Garten befinden. Sollte das Grundstück nicht ganz eben sein, sondern ein Gefälle beinhalten, dann wäre es sinnvoll den Teich in einer Mulde anzulegen. Dies wirkt natürlicher.

Wichtig ist auch die richtige Mischung aus Sonne und Schatten. Zum einen benötigen die Pflanzen ausreichend Licht um gut gedeihen zu können, andererseits sollte sich das Wasser aber nicht zu stark erwärmen, um das Algenwachstum nicht unnötig zu fördern. Ein guter Richtwert sind fünf Sonnenstunden pro Sommertag. Halten Sie zu Leitungen für Strom, Gas, Wasser oder Abwasser genügend Abstand und achten Sie darauf, diese mit dem Gewässer nicht zu überbauen.

Bäume mit flachem Wurzelwerk (etwa Birke oder Essigbaum) und andere ausläufertreibende Arten sollten nicht in unmittelbarer Teichnähe wachsen. Ihre Wurzeln könnten die Teichfolie ganz leicht durchstoßen und einen großen Schaden anrichten. Gehölze am Gartenteich sind nicht grundsätzlich ein Problem, sofern der Wind das Herbstlaub in die vom Gartenteich abgewandte Richtung weht – die Bäume sollten also möglichst östlich vom Teich wachsen, da in unseren Breiten Westwind vorherrscht. Übrigens: Auch immergrüne Laub- und Nadelgehölze erneuern laufend ihr Blattwerk und können auch mit ihren Pollen einen beträchtlichen Nährstoffeintrag verursachen.

Form und Größe

Je größer, desto besser! Zum einen wirken größere Gartenteiche meist natürlicher und strahlen mehr Ruhe und Eleganz aus, zum anderen stellt sich bei größeren Wassermengen schneller ein ökologisches Gleichgewicht ein, so dass sich der Pflegeaufwand in Grenzen hält. Beachten Sie aber, dass Sie je nach gewünschter Größe unter Umständen eine Baugenehmigung einholen müssen. Die Bestimmungen sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Vor allem bei einem Schwimmteich sind die zu meldenden Dimensionen schnell einmal überschritten, daher sollten Sie sich rechtzeitig mit der zuständigen Baubehörde in Verbindung setzen – bei Verstößen drohen Baustopp, Beseitigungsverfahren und hohe Bußgelder!

Baumaterial für den Gartenteich

Die schnelle und einfache Variante sind bereits vorgefertigte Gartenteiche auch Kunststoff. Diese sind robust und schnell zu installieren. Aber: Wegen ihrer geringen Größe kann es schnell zu Problemen mit der Wassergüte kommen.

Mit Teichfolie sind wesentlich größere und flexiblere Bauweisen möglich. Neben der herkömmlichen Folie aus PVC erlangt Teichfolie aus sogenanntem EPDM eine immer größere Bedeutung. Dabei handelt es sich um einen synthetisch hergestellten Kautschuk, der besonders robust und flexibel ist. Er altert nicht so schnell wie PVC-Folie, ist aber auch teurer und schwieriger zu verarbeiten. Der größte Nachteil ist, dass EPDM-Teichfolie sich nicht so leicht kleben und verschweißen lässt wie Teichfolie aus PVC.

Die richtige Teich-Technik

Ein Wasserfilter ist vor allem dann notwendig, wenn man Fische oder andere Wasserbewohner in seinem Teich hält. Kot und Futterreste führen zu einem erhöhten Phosphat- und Stickstoffkonzentration im Biotop und fördern bei genügend Sonneneinstrahlung dadurch den Algenwuchs. Darüber hinaus wird Sauerstoffmangel bei starker Wassererwärmung oft zum Problem. Daher sollten Sie im Zweifelsfall lieber gleich ein Filtersystem einbauen.

Einfache Teichpumpen für Wasserspiele haben zwar einen eigenen Filter aus Vlies oder Schaumstoff eingebaut, dieser schützt die Pumpe aber nur gegen Verschmutzung durch Schwebstoffe im Teichwasser. Das Wasser im Gartenteich reinigen können Sie mit diesen Filtern nicht – dafür sind diese Filter einfach zu klein. Wer sein Teichwasser von Schwebstoffen, Algen und überschüssigen Nährstoffen befreien will, kommt um einen Teichfilter nicht herum. Eine geeignete Uferbepflanzeung unterstützt zwar die Selbstreinigungskräfte Ihres Gartenteiches, aber für klares Wasser im Teich sind Teichfilter unerlässlich. Diese werden meist außerhalb des Teiches im Erdreich vergraben und. Das gesäuberte Wasser fließt dann durch ein Gefälle wieder in den Gartenteich zurück.

In folgendem Video sehen Sie, wie man einen Gartenteich ganz einfach selber anlegt.

Pflanzen für das Biotop

Das wichtigste ist wohl, dass Wasserpflanzen, egal welcher Art, ein natürlicher Filter für dein Gartenteich Biotop sind. Außerdem können sich Fische, die möglicherweise ebenfalls im Biotop schwimmen, darin verstecken und sich so noch wohler fühlen. Auch nehmen die Pflanzen überschüssige Nährstoffe aus dem Teich auf und sorgen so für klareres Wasser.

Die Wasserpflanzen kann man grob in drei Gruppen aufteilen:

1. Ufer- und Sumpfpflanzen

Dazu gehören zum Beispiel diverse Ziergräser, Schilfe oder Sumpfdotterblumen. Ufer- und Sumpfpflanzen sollte man so einpflanzen, dass sie im Sommer den Gartenteich nicht zu sehr beschatten, denn diese Pflanzen wachsen in der Regel am höchsten. Außerdem kann für man den Randbereich des Biotops auch winterharte Palmen oder Bananenpflanzen wählen, die dem Teich dann einen Hauch Exotik verpassen und noch außergewöhnlicher machen.

2. Unterwasserpflanzen

Hierzu zählen zum Beispiel die Wasserpest, Hornkraut oder das Brunnenmoos. Unterwasserpflanzen sind auch wichtige Sauerstoffspender. Immergrüne Arten wie Wasserpest oder Wasserstern können sogar im Winter, unter einer Eisschicht, Sauerstoff an das Teichwasser abgeben.

3. Schwimmpflanzen

Das sind die bekannte See- oder Teichrose sowie Schwimmfarn, Wasserlinsen, Hornblatt oder Froschbiss.Wichtig ist, für den Gartenteich verschiedene Tiefenzonen anzulegen. Denn die Seerose benötigt beispielsweise Wassertiefen von bis zu einem Meter. Anderen Schwimmpflanzen genügt bereits eine Tiefe von 40-50 Zentimetern.