In ihrer Rede auf der Weltklimakonferenz in Baku forderte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler mehr Entschlossenheit bei den Verhandlungen. "Wer für das Klima kämpft, kämpft für uns Menschen. Für unsere Hoffnungen, für unsere Träume und am Ende auch für unsere Leben", so die Ministerin.
"Vor einem Jahr in Dubai habe ich von 2023 als heißestem jemals aufgezeichneten Jahr gesprochen. Heuer ist das schon wieder veraltet. Denn 2024 wird noch heißer", betonte die Ministerin. "Es gibt fast keinen Ort mehr, der nicht von den verheerenden Auswirkungen der Klimakrise betroffen ist."
Bei der Finanzierung einer künftigen, klimaneutralen Gesellschaft müssen auch private Unternehmen in die Pflicht genommen werden, so Gewessler in ihrer dreiminütigen Rede im Konferenzzentrum von Baku. Es seien künftig mehr als "nur öffentliche Gelder erforderlich".
Der Klimawandel betreffe die akut gefährdeten Inselstaaten ebenso wie Österreich. Die gegenwärtigen Verhandlungen würden daher in "Zeiten äußerster Dringlichkeit" stattfinden, so Gewessler.
„Große Verpflichtungen sind nur dann historisch, wenn sie auch eingehalten werden.“Leonore GewesslerKlimaschutzministerin
Die Verdreifachung der erneuerbaren Energien und die Abkehr von fossilen Brennstoffen - im Vorjahr auf der COP in Dubai beschlossen - müssten nun auch umgesetzt werden. "Große Verpflichtungen sind nur dann historisch, wenn sie auch eingehalten werden", sagte Gewessler.
Auch beim Thema Finanzierung machte Gewessler nochmals klar, dass es einen umfassenderen Ansatz braucht: "Wir brauchen ein Klimafinanzierungsziel, das die Unterstützung für die besonders gefährdeten Staaten sichert."
Nach der Rede im Plenum folgen nun in den kommenden Tagen intensive politische Verhandlungen und die Suche nach Kompromissen. Dabei wird auch die Präsidentschaft aus Aserbaidschan gefordert sein. Sie habe im Verhandlungsprozess eine zentrale Rolle, heißt es.