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Gezi-Proteste: 25.000 Polizisten sichern Istanbul

Heute Redaktion
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Ein Jahr nach Beginn der Gezi-Proteste in der Türkei sind in Istanbul tausende Sicherheitskräfte im Einsatz, um ein Demonstrationsverbot auf dem symbolträchtigen zentralen Taksim-Platz durchzusetzen. Neben Bereitschaftspolizisten sind am Samstag auch Beamte in Zivilkleidung unterwegs.

in der Türkei sind in Istanbul tausende Sicherheitskräfte im Einsatz, um ein Demonstrationsverbot auf dem symbolträchtigen zentralen Taksim-Platz durchzusetzen. Neben Bereitschaftspolizisten sind am Samstag auch Beamte in Zivilkleidung unterwegs.

25.000 Sicherheitskräfte stehen bereit, um den Platz mit Wasserwerfern und gepanzerten Fahrzeugen abzuriegeln. Auch in Ankara, Izmir und anderen Städten sind zum ersten Jahrestag der Istanbuler Gezi-Park-Proteste neue Kundgebungen geplant.

Ende Mai vergangenen Jahres waren türkische Sicherheitskräfte in Istanbul mit Gewalt gegen Umweltschützer vorgegangen, die im Gezi-Park gegen die geplante Abholzung von Bäumen protestierten. Die Aktion löste landesweit wochenlange und lobte die Polizei für ihr hartes Vorgehen. Politische Kundgebungen im Gezi-Park und am angrenzenden Taksim-Platz sind seitdem verboten.

Erdogan hatte seine Landsleute vor dem Jahrestag aufgefordert, nicht zu den Demonstrationen zu gehen. Ein Jahr nach den Gezi-Protesten hätten verschiedene Leute, "darunter sogenannte Künstler", wieder zu Demonstrationen aufgerufen, sagte er in einer Rede vor tausend Jugendlichen in Istanbul. "Aber ihr, die türkische Jugend, werdet den Aufruf ignorieren", rief Erdogan der Menge zu. Er sprach von "Terrororganisationen", die die "moralisch und finanziell schwache Jugend" der Türkei manipuliert hätten, um die Einheit und die Wirtschaft des Landes in Gefahr zu bringen.

Hagia Sophia als Moschee

In Istanbul haben in der Früh Tausende Muslime mit einem symbolischen Morgengebet vor der Hagia Sophia die Rückumwandlung des Museums in eine Moschee gefordert. Auch aus der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP kommen immer wieder Forderungen, die Hagia Sophia zur Moschee zu machen. 1934 wurde sie unter Republikgründer Mustafa Kemal Atatürk zum Museum.