Life

Gibt es eine "Facebook-Depression"?

Bei der Generation "Selfie" gibt es hohe Depressions- und Suizidraten. Grund genug den Zusammenhang mit den sozialen Medien zu untersuchen.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Seit 2011 schossen in den USA die Selbstmordraten in nie dagewesene Höhen. Experten sprechen von der größten psychischen Krise seit Jahrzehnten. Am meisten im Fokus steht hier die Generation "Selfie".



Die Angst etwas zu verpassen


Gemeint sind all jene, die nach 1995 zur Welt kamen. Bei diesem Generationskreis hat sich ein als "FOMO" bezeichnetes Symtom entwickelt. "The fear of missing out" bezeichnet auf deutsch die Angst etwas zu verpassen. Beobachtungen zeigen, dass in dem Zeitraum, wo die Verkaufszahlen von Smartphones stiegen, die allgemeine Zufriedenheit sukzessive gesunken ist.

"Facebook-Depression" schildert Lage einer Generation

Durch die ständige Möglichkeit sich in sozialen Netzwerken aufzuhalten steigt das Gefühl der Einsamkeit. Eine "Facebook-Depression" - ein Begriff, der sich in den USA bereits etabliert hat - soll die Generation Z ereilen. Immer wieder wird der Zusammenhang zwischen Privatleben und Inszenierung in sozialen Netzwerken hergestellt, die sich negativ auf die Stimmung auswirken soll.

In einer Studie aus dem Jahr 2018 mit 500.000 Teilnehmern befragte man die junge Generation zu ihrem sozialen Miteinander, dem Ausmaß des Medienkonsums und ihrem psychischen Befinden. Bei weiblichen Teenagern zeigte sich ein höherer Hang zu depressiven Verstimmungen.

Ein Symptom, das für eine Ursache gehalten wird

Aber man darf die Ergebnisse auch nicht überbewerten. Es ist wahrscheinlich, dass hier ein Symptom als Ursache beschrieben wird. Ein kausaler Zusammenhang ist oft möglich, aber selten gewiss. Er kann auch zufällig sein und somit gut dazu dienen ein Urteil zu konstruieren. Beim näheren Vergleich fällt außerdem auf, dass die Depressionsraten sich nicht in einem großen Rahmen ausgedehnt haben. Möglich ist hier auch der umgekehrte Zusammenhang. Nämlich, dass Mädchen, die eine Tendenz zu Depressionen haben oder bereits darunter leiden, sich vermehrt in sozialen Netzwerken aufhalten.

(GA)

Mehr zum Thema