Im Herbst sind Algen im Schwarzsee bei Kitzbühel nichts Ungewöhnliches. Doch diesmal ist alles anders: Seit Mitte September sorgt ein besonders dicker Algenfilm für Aufregung. Seereferent Rudolf Widmoser, der den beliebten Badesee seit Jahrzehnten kennt, zeigt sich besorgt. "Optisch ist es ein massives Ausmaß." Laut orf.at kann er sich an so etwas nicht erinnern.
Wasserproben haben bestätigt, dass neben der üblichen Grünalge auch die giftige Blaualge im See zu finden ist. Wie hoch ihre Konzentration wirklich ist, weiß man aber noch nicht. Die Ergebnisse werden Anfang nächster Woche erwartet. Sie sollen zeigen, ob der Schwarzsee als ökologisches System in Gefahr ist. Widmoser bleibt aber zuversichtlich: "Die Experten des Landes gehen nicht davon aus, dass der See kippt." Seit 30 Jahren habe der Schwarzsee eigentlich gute Werte.
Weil Blaualgen dem Wasser Sauerstoff entziehen und giftige Stoffe bilden, wurde vorsichtshalber ein Badeverbot ausgesprochen. Die Gifte können bei Mensch und Tier Hautreizungen, Übelkeit, Erbrechen oder Schwindel verursachen. Auch Hunde dürfen derzeit nicht ins Wasser.
Die Stadt Kitzbühel hat bereits Gegenmaßnahmen gesetzt. Ein Rohr zur Tiefenentwässerung, das nicht mehr funktioniert hatte, wurde wieder in Betrieb genommen. Außerdem wurde der einzige Abfluss des Sees von Bewuchs befreit und ausgebaggert.
Auch der Regen und die kühleren Temperaturen helfen mit. Der Algenfilm sei schon zurückgegangen, sagt Widmoser. Spätestens im Winter sollte es mit den Blaualgen vorbei sein.
