Wer heuer in einem der bekanntesten Skigebiete auf die Piste will, muss noch tiefer in die Tasche greifen. Die Tageskarten für Erwachsene kosten mittlerweile bis zu 82 Euro. Am teuersten ist es derzeit in St. Anton am Arlberg: In der Hauptsaison zahlst du dort für ein Tagesticket 81,50 Euro – im Vorjahr waren es noch 78 Euro, wie orf.at berichtet.
Auch in anderen Tiroler Skigebieten sieht es ähnlich aus. In Kitzbühel verlangt man in der sogenannten "Premium-Saison", also von 21. Dezember 2025 bis 14. März 2026, für Erwachsene 79,50 Euro. Im letzten Jahr lag der Preis noch bei 76 Euro.
Die symbolische 80-Euro-Marke ist damit geknackt. Die Betreiber der Skigebiete verweisen aber auf günstigere Tickets in kleineren Gebieten und auf Kartenverbünde wie das Freizeitticket Tirol, die RegioCard oder die SnowCard. "Die 80-Euro-Marke hat natürlich eine symbolische Bedeutung", sagt Reinhard Klier, Obmann des Fachverbandes Seilbahnen in der Wirtschaftskammer Tirol.
Rund 80 Euro ist laut Klier das Maximum, das du in Tirol für eine Tageskarte hinlegen musst. In kleineren Skigebieten, etwa rund um Innsbruck, geht es schon ab 50 Euro los. Für Kinder und andere Gruppen gibt es außerdem eigene Ermäßigungen. "Der Durchschnittserlös pro Eintritt liegt bei 40 Euro", so Klier.
Auch die Betriebe selbst spüren die Teuerungen. Die Preise sind im Schnitt um vier Prozent gestiegen, das entspricht ungefähr der Inflation. Auch die Verbundkarten wie das Freizeitticket Tirol werden teurer. "Wir haben mit den Indexsteigerungen nicht einmal die Preissteigerungen der letzten Jahre abgedeckt, wenn man bedenkt, dass die Stromkosten im Jahr 2025 immer noch doppelt so hoch sind wie 2022", erklärt Thomas Schroll, Vorsitzender der Freizeitticket-Verbundkarte.
Nicht nur die Gäste, sondern auch die Betreiber selbst sind also von den höheren Kosten betroffen. Die Nachfrage nach den Verbundkarten ist in Tirol trotzdem groß. Das Freizeitticket, das für Seilbahnen im Winter und Sommer gilt, wurde im letzten Jahr 63.000 Mal verkauft – ein Plus von zehn Prozent gegenüber dem Jahr davor.
Trotz der hohen Preise bleibt Skifahren beliebt. Aber ist es überhaupt noch leistbar oder längst ein Luxus? Schroll meint dazu: "Aus unserer Sicht ist das Skifahren auf jeden Fall leistbar, wir haben in den vergangenen zwei Jahren eine große Aufwärtsbewegung wieder gesehen." Nach der Pandemie seien wieder viele Leute auf die Piste zurückgekehrt, das habe man auch bei den Verkaufszahlen gesehen.
Für die Tiroler bleibt Skifahren der Wintersport schlechthin, meint Schroll. Die steigenden Kosten für Personal und Energie muss man aber an die Gäste weitergeben, betonen die Vertreter der Branche. Wie lange der Sport auch bei den Besuchern so beliebt bleibt, ist unklar – irgendwann könnte die Schmerzgrenze erreicht sein.
"Wir sehen schon bei unseren Gästen und speziell bei den deutschen Gästen, dass da schon die Haushaltsausgaben sehr genau angeschaut werden und diesen Spagat müssen wir wie viele andere Unternehmen auch irgendwie schaffen", sagt Seilbahnsprecher Klier.
In Deutschland wird die wirtschaftliche Lage derzeit viel diskutiert, die Seilbahnbetreiber müssen die Preise also so gestalten, dass die Nachfrage nicht einbricht. Für die kommende Saison blickt die Branche trotzdem optimistisch nach vorne. Dann wird sich zeigen, ob Skifahren weiterhin viele Leute anzieht oder ob die hohen Preise so manchen abschrecken.
Ein weiteres Thema sind die Einheimischentarife. Zuletzt gab es von der Seilbahn- und Tourismusbranche, aber auch aus der Politik, die Hoffnung, dass die abgeschafften günstigen Tarife für Einheimische in Tirol doch noch gerettet werden könnten. EU-Kommissar Apostolos Tzitzikostas hat bei seinem Tirol-Besuch vergangene Woche positive Signale in diese Richtung gesendet.
Die Einheimischentarife wurden vor einem Jahr abgeschafft, nachdem der Verein für Konsumenteninformation und die Finanzprokuratur dagegen vorgegangen waren. Der Grund: Sie würden gegen EU-Recht beziehungsweise die sogenannte EU-Geoblocking-Verordnung verstoßen. Diese schreibt vor, dass EU-Bürger nicht wegen ihrer Staatsangehörigkeit oder ihres Wohnorts benachteiligt werden dürfen.