Wohnen, Gastro, Essen

Inflation schießt hoch! Das sind die Top-Preistreiber

Nach einer ersten Schnellschätzung Anfang des Monats ist es fix: Österreich kämpft mit der höchsten Teuerung seit über einem Jahr. Die Gründe.
Team Wirtschaft
18.09.2025, 10:32
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Während die Eurozone mittlerweile den Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent erreicht hat (EU: 2,4 Prozent) ringt Österreich mit einer überschießenden Inflation. Die hat – nach 3,6 Prozent im Juli – im August 4,1 Prozent erreicht. Laut Statistik Austria war die Teuerungsrate zuletzt im März 2024 vergleichbar hoch.

Wohnen, Wasser, Energie als größte Belastung

Den größten Anteil an der horrenden Teuerung hat mit 1,23 Prozentpunkten der Bereich Wohnen, Wasser, Energie. Hier betrug die Teuerung verglichen mit Vorjahr im Schnitt +6,1 Prozent. Ausschlaggebend war in erster Linie Strom mit +37,2 Prozent. Ebenfalls um +11,2 Prozent hochgeschossen sind die Wassergebühren und die Preise für Neuvermietungen (+7,5 Prozent), während die durchschnittlichen Wohnungsmieten über alle Kategorien hinweg "nur" um +4,4 Prozent angestiegen sind. Billiger wurden hingegen etwa Erdgas (-2,8 Prozent), Heizöl (-4,1 Prozent) und Brennholz (-6,7 Prozent).

Gastro und Hotellerie weiterhin im Spitzenfeld

Auch im Spitzenfeld rangiert die Ausgabengruppe Restaurants und Hotels mit ebenfalls +6,1 Prozent. Ihr Anteil an der Gesamtinflation beträgt 0,805 Prozentpunkte. Heißt im Klartext: Wären die Preise hier unverändert geblieben, hätte die Inflation im August unterm Strich 3,3 Prozent betragen. Bewirtungsdienstleistungen, also Restaurants, Cafés, Kantinen und Fast-Food-Lokale, verteuerten sich demnach um 6,1 Prozent, die Hotellerie (inklusive Übernachtungen im Ausland) schlug 5,6 Prozent drauf.

Nahrungsmittel setzen den Haushaltsbudgets zu

Auf Platz drei der größten Preistreiber des Monats rangiert das Segment Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mit einem Anteil an der Gesamtinflation von 0,601 Prozentpunkten bzw. einem Plus von +5,2 Prozent. Extrem verteuert haben sich Kaffee, Tee und Kakao (+20,7 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (+6,2 Prozent), Milch, Käse und Eier (+7,5 Prozent) sowie Zucker, Marmelade, Honig, Schokolade und Süßwaren (+6,9 Prozent). Brot und Co. schlugen mit +3,1 Prozent zu Buche, bei Gemüse waren es +2,4 Prozent, bei Obst +1,9 Prozent, bei Mineralwasser, Limos und Saft +4,7 Prozent.

Pauschalreisen wurden um 8,6 Prozent teurer

Ebenfalls einen maßgeblichen Anteil an der Inflation hat mit 0,431 Prozentpunkten bzw. +4,1 Prozent die Gruppe Freizeit und Kultur. Pauschalreisen etwa kosteten im August um 8,6 Prozent mehr als vor einem Jahr, Freizeit- und Kulturdienstleistungen wie Fußballspiel-Tickets, Eintritt in Thermen, Fitnessstudio, Kino, Ausstellungen und Lifte verteuerten sich um 4,4 Prozent.

Regierung hob Gebühren um 48 Prozent an

Einen gewichtigen Anteil an der Gesamtteuerung hat mit fast 0,4 Prozentpunkten die Sparte Verschiedene Waren, Dienstleistungen. In dieses Segment fällt unter anderem die massive Erhöhung der staatlichen Verwaltungsgebühren um +47,6 Prozent. Persönliche Gebrauchsgegenstände (das reicht vom Ehering über Handtaschen bis hin zum Regenschirm) wurden um 8,1 Prozent, Sozialschutz-Dienstleistungen (Kinder- und 24-Stunden-Betreuung, Altenheim und ähnliches) um 6,4 Prozent, Versicherungen um 4,4 Prozent teurer.

Gebrauchtwagen-Preise legte um 7,1 Prozent zu

Die nächsten Kategorien im Ranking sind die Gruppen Gesundheitspflege (+4,6 Prozent im Jahresabstand, 0,235 Prozentpunkte Anteil an der Gesamtinflation) mit Produkten wie Medikamente (+2,5 Prozent) und Medizin-Dienstleistungen (+5,9 Prozent) sowie Verkehr (+1,2 Prozent bzw. 0,161 Prozentpunkte Anteil an der Inflation). Hier enthalten – etwa Neu-Pkw (+0,5 Prozent), Gebrauchtwagen (+7,1 Prozent), Sprit und Motoröle (-3,1 Prozent), Bahn-Angebote (+5,1 Prozent) und Flugtickets (+3,6 Prozent).

Auch für Mode zahlen wir überdurchschnittlich mehr

Auf Platz acht in der Hitparade (s. Grafik) rangieren Bekleidung und Schuhe (+4,5 Prozent bzw. 0,150 Prozentpunkte Anteil an der Gesamtinflation), gefolgt von Alkoholische Getränke und Tabak (+3,8 Prozent, 0,125 Prozentpunkte Anteil an der gesamten Teuerung), Erziehung und Unterricht (+4,8 Prozent bzw. 0,044 Prozentpunkte) sowie Hausrat und laufende Instandhaltung des Hauses (+0,5 Prozent bzw. 0,029 Prozentpunkte).

Mobiltelefonie und Handys unterm Strich günstiger

Einzig in der Ausgabengruppe Nachrichtenübermittlung (-0,104 Prozentpunkte Anteil an der Inflation) sind die Preise gesunken, und zwar deutlich um -6,6 Prozent. Maßgeblich sind hier unter anderem Mobiltelefonie (-13,0 Prozent), mobiles Internet (-8,8 Prozent) und Mobilgeräte (-5,2 Prozent) selbst. Postdienste haben sich hingegen um 5,4 Prozent verteuert.

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