Digital

Fernseher ganz ohne GIS? So geht es!

Heute Redaktion
Teilen

Die GIS ist eines der derzeit am stärksten polarisierenden Themen in Österreich. Gleichzeitig boomen TV-Geräte, für die man die Gebühr nicht bezahlen muss.

Wer einen Fernseher hat, muss die GIS bezahlen? Falsch! Die GIS sagt: "Grundsätzlich gilt: Wenn Sie Geräte besitzen, die Rundfunktechnologien verwenden, handelt es sich um Rundfunk­empfangs­einrichtungen. Diese sind melde- und gebührenpflichtig. Unabhängig davon, wie oft Sie die Geräte einschalten und welche Programme Sie hören oder sehen."

Im Detail ist die Situation etwas skurril: Habe ich ein TV-Gerät daheim stehen und schaue nicht ORF, muss ich zahlen. Habe ich ein TV-Gerät und kann die ORF-Programme aber gar nicht empfangen (ohne CI-Modul oder ORF-DIGITAL-SAT-Karte), muss ich ebenfalls zahlen. Es geht nämlich darum, dass die Geräte "prinzipiell empfangsbereit" wären, egal ob man sie nutzt oder nicht.

Die GIS-Regelung im Detail bezieht sich allerdings nicht konkret auf ein Fernsehgerät, sondern auf eine "Rundfunkempfangseinrichtung". Und hier liegt der Fall vor, dass man sehr wohl einen Fernseher besitzen kann, ohne in die GIS-Pflicht zu fallen. Allerdings darf der Fernseher über keinen Tuner und Antennenanschluss verfügen. Somit wäre er nicht "empfangsbereit". Egal welche Programme – auch den ORF – man dann rein internetbasiert konsumiert, entfällt die GIS-Pflicht.

Im Kern sind solche TV-Geräte nichts anderes als große Monitore mit allen Anschlüssen eines normalen Fernsehers, nur ohne Sat-/Kabel-Anschluss. Sie eignen sich vor allem für Personen, die sowieso kein Rundfunkprogramm konsumieren und lieber Netflix, Prime oder Fernsehprogramme über die angebotenen Apps und sonstwo streamen. In Österreich boomt dieser Markt. Und es gibt zwei Wege, zu einem solchen Gerät zu kommen.

Wer bereits einen Fernseher besitzt, kann sich in einer Fachwerkstätte den Tuner ausbauen lassen, um aus der GIS-Pflicht zu kommen. Dabei gibt es aber ein paar Hindernisse: Zum einen verliert man, falls noch vorhanden, die Garantie auf das Gerät. Zum anderen sind manche Geräte so wenig modular, dass sich Tuner nicht einfach entfernen lassen. Hier sollte man Rücksprache mit der Werkstätte halten, denn nicht bei jedem Gerät lässt sich das machen.

Wichtig hierbei: der Ausbau muss von der Werkstätte schriftlich bestätigt werden, denn die GIS verlangt einen Beweis für den Ausbau. Kosten: 100 bis 200 Euro. Rund 300 Euro spart man sich im Jahr ohne GIS.

Wer noch keinen Fernseher hat, der kann gleich einen ohne Tuner kaufen. Dafür gibt es derzeit zwei große Anbieter in Österreich. Vorreiter ist das Unternehmen "NoGIS", das 32- bis 65-Zoll-Geräte um 279 bis 899 Euro online und in den Shops in Wels und Wien anbietet. Ein weiterer Anbieter ist Pop-Tech in Niederösterreich mit Geräten zwischen 32 und 75 Zoll zwischen 399 und 2.499 Euro. (rfi)