Fans: "Lasst ihn sterben"

Glasner-Star brauchte nach Horror-Foul Beatmungshilfe

Das Horror-Foul an Oliver Glasners Star-Stürmer Jean-Philippe Mateta und die Reaktion der Millwall-Fans schockiert die Fußballwelt.
Sport Heute
02.03.2025, 09:42
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Jean-Philippe Mateta wurde im englischen FA Cup brutal gefoult und musste auf dem Rasen mit Sauerstoff versorgt werden. Nach einem heftigen Einsteigen von Liam Roberts, dem Torhüter des Zweitligisten FC Millwall, wurde der Angreifer von Crystal Palace mehrere Minuten lang unter anderem mit einer Beatmungshilfe behandelt, bevor er unter dem Applaus der Zuschauer auf einer Trage abtransportiert wurde.

Während der bangen Minuten seiner Behandlung riefen Millwall-Fans: "Lasst ihn sterben!"

"Er ist bei Bewusstsein und liegt im Krankenhaus. Sein Ohr sieht schrecklich aus. Es ist eine sehr schwere Verletzung, wir hoffen das Beste für ihn", sagte Palace-Coach Oliver Glasner.

Mateta selbst meldete sich am frühen Abend via Instagram zu Wort: "Vielen Dank für all die netten Nachrichten. Mir geht es gut. Ich hoffe, dass ich sehr bald zurückkehren kann. Und stärker als je zuvor." Am Sonntagmorgen konnte Mateta das Krankenhaus verlassen. Sein linkes Ohr musste mit 25 Stichen genäht werden.

Vereinsboss Steve Parish übte scharfe Kritik an Roberts. "Das ist die rücksichtsloseste Attacke auf einem Fußballplatz, die ich je gesehen habe", sagte Parish gegenüber der BBC. "Ich denke, er sollte sich gründlich hinterfragen, dieser Junge, denn er gefährdet mit einer solchen Attacke einen Berufskollegen, vielleicht sogar sein Leben."

Wenige Minuten nach Anpfiff des Londoner Stadtduells war Roberts aus seinem Tor gestürmt und hatte versucht, einen Ball auf Kopfhöhe von Mateta zu klären. Dies misslang völlig: Statt den Ball zu treffen, erwischte er den 27-Jährigen, der sich in einem Laufduell mit einem gegnerischen Verteidiger befand und auf den Ball starrte, mit den Stollen seines linken Fußes seitlich am Kopf. Roberts sah nach VAR-Eingriff die Rote Karte, zunächst war er nur mit Gelb verwarnt worden.

Parish zog Vergleiche zu dem berühmten Zusammenstoß zwischen dem früheren DFB-Torwart Toni Schumacher und Patrick Battiston bei der WM 1982. Vor 43 Jahren war Schumacher dem Franzosen rücksichtslos ins Gesicht gesprungen, der Stürmer wurde damals bewusstlos vom Platz getragen. "Es ist schwierig für mich, im Moment an etwas anderes zu denken, da JP (Mateta, Anm. d. Redaktion) im Krankenhaus liegt", sagte Parish. "Warum der Schiedsrichter auf den Bildschirm schauen musste, weiß ich nicht."

Austria-Keeper landete vor Gericht

Heimische Fans fühlten sich an den 26. Mai 2005 erinnert. Im Wiener Derby war es zu einer vergleichbaren Szene gekommen, als Austria-Keeper Joey Didulica Rapids Stürmer Axel Lawaree mit einer Kung-Fu-Attacke schwer verletzte. Für sein brutales Foul wurde Didulica vor dem Wiener Straflandesgerichts sogar wegen fahrlässiger Körperverletzung in erster Instanz schuldig gesprochen: 60.000 Euro oder 60 Tage Ersatzfreiheitsstrafe. In einer Berufungsverhandlung wurde der Goalie mehr als zwei Jahre später freigesprochen.

Austria-Keeper Joey Didulica gegen Rapids Axel Lawaree.
Gepa

Mateta, der mit Frankreich im vergangenen Sommer Olympia-Silber gewonnen hatte, befand sich zuletzt in starker Form. Seit Anfang Januar hat er für das Team des österreichischen Trainers Glasner bereits acht Tore erzielt. Palace wurde seiner Favoritenrolle im Achtelfinal-Duell in Überzahl gerecht und gewann am Samstagnachmittag 3:1.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 02.03.2025, 14:25, 02.03.2025, 09:42
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