Österreich

Glattauer: Lehrer sind höflich mitgemeint

Schuldirektor Glattauer gibt Noten. Heute: Lehrer sind höflich mitgemeint. Lasst sie bitte weiterarbeiten! Und: Schulklima-Studie quasi abgeblasen.

Heute Redaktion
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Glattauer gibt Noten: Die Kolumne jeden Montag in "Heute".
Glattauer gibt Noten: Die Kolumne jeden Montag in "Heute".
Bild: heute.at

Warum ich "Lehrerinnen schreibe statt Lehrer, Herr Lehrerin!", mailt mir Johann Fellner. Antwort: Weil wir Lehrer zu 75 Prozent LEHRERINNEN sind. In Volksschulen sogar zu 90 Prozent. Da schreib ich nicht Lehrer, auch nicht LehrerInnen mit hässlichem Binnen-I. Sorry.

Note: Befriedigt?

Glattauer gibt Noten
Niki Glattauer ist seit 20 Jahren Lehrer in Wien, aktuell Direktor des "SZ-FIDS" in Meidling. Dazu hat er 13 Bücher geschrieben.
Jeden Montag vergibt er in einer Kolumne für "Heute" Schulnoten.

Alle seine Artikel finden Sie hier!

Die von unserer Regierung gekappte Aktion 20.000 für Langzeitarbeitslose 50+ … Dem Capo der schulischen Sonderpädagogik in Wien, Rupert Corazza, war es gelungen, kurz vor dem Storno 35 von ihnen als Hilfskräfte in Schulen für körperlich, geistig, mental behinderte Kinder unterzubringen. Jetzt, wo die Verträge auslaufen, gibt es einen berührenden Film über die Arbeit, die sie in diesem Schuljahr geleistet haben (himmeronline.com, 20.000 gute Gründe). 35 Menschen. Hinter jedem ein Schicksal. Und jeder kostet in der Sozialhilfe genauso viel wie als helfende Hand für ein bedürftiges Kind. Ihr "da oben", lasst sie BITTE weiterarbeiten!

Note: Noch keine!

Wie oft haben SchülerInnen aus religiösen Gründen den Musikunterricht abgelehnt? Sexualkundeunterricht verweigert? Ramadan gehalten? Oft? Manchmal? Nie? Wie wichtig ist es, dass SchülerInnen außerhalb des Unterrichts Deutsch sprechen? Sehr? Bissi? Gar nicht?

Solche Fragen – "Heute" berichtete – verschickte das Bildungsministerium an Österreichs Lehrerinnen per Online- Fragebogen zum Ankreuzen. Vorgeblich, "um das Schulklima zu evaluieren", tatsächlich aber wohl, um rechte Stimmung zu machen, z.B. für Deutschsprechpflicht in der schulischen Freizeit. Inzwischen haben mehrere Bildungsdirektionen per Rundmail immerhin klargestellt: Wer nicht mitmachen will, muss nicht. Schon gar nicht, wie ministeriell insinuiert, per privater Mailadresse …

Note: Befriedigend

(Niki Glattauer)

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