Der ehemalige Grüne Politiker vermutet hinter den sexuellen Anschuldigungen einen Racheakt einer Mitarbeiterin. Nun bezieht die einstige Grünen-Chefin Eva Glawischnig Stellung.
In einer Aussendung stellt die ehemalige Klubobfrau der Grünen klar: "Ich weise den Vorwurf der politischen Intrige aufs Schärfste zurück."
Glawischnig hätte aber von den Anschuldigungen gewusst. Bereits im Dezember 2015 sei man mit einer Beschwerde gegen Peter Pilz an sie herangetreten. Die ehemalige Grünen-Chefin habe darauf hin ein Gespräch mit Pilz gesucht und ihn mit der Anschuldigung konfrontiert.
"Er war in Kenntnis der Vorwürfe"
Die Gleichbehandlungsanwaltschaft bewertete die Vorwürfe der Mitarbeiterin als "glaubwürdig", listete die Anschuldigungen im Detail auf und schickte diese an die Grüne Klubführung.
Glawischnig stellt klar, dass Peter Pilz in einer Sitzung der Klubleitung mit den Vorwürfen in dem Schreiben konfrontiert wurde. „Es wurde ihm langsam vorgelesen, er konnte mitschreiben. Nur einige wenige Passagen wurden ihm nicht mitgeteilt, weil die betroffene Mitarbeiterin explizit darum gebeten hatte. Er war also sehr wohl in Kenntnis der Vorwürfe. Er wollte dazu aber ohne eine - der Klubleitung aus rechtlichen Gründen nicht möglichen - schriftlichen Übermittlung des Schreibens nicht konkret Stellung nehmen. Anderslautende Darstellungen von Pilz sind schlicht falsch"
Mitarbeiterin wollte kein Verfahren
Eva Glawischnig betont auch, dass es ihr ein Anliegen gewesen sei, den Fall zu klären. Ein Verfahren hätte aber nur von der Betroffenen geführt werden können. Diese hätte sich dazu jedoch nicht bereit erklärt. Der Grund: Die Mitarbeiterin fürchtete, dass sie selbst bloßgestellt wird.
„Ich hätte mir persönlich gewünscht, dass ich in meinem Berufsleben niemals mit solchen Vorwürfen zu tun haben muss", resümiert Glawischnig bitter.
(slo)