Politik

Glawischnig verdient "jetzt weniger als in der Politik"

Heute Redaktion
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Nach ihrem Rücktritt als Grünen-Chefin arbeitet sie bei Novomatic. "Dieser Wechsel war für viele auch ein Abschied von Eva Glawischnig als Kunstfigur", sagt sie.

Am Donnerstag hat Eva Glawischnig ihren ersten öffentlichen Auftritt als Nachhaltigkeitsbeauftragte des Glücksspiel-Konzerns Novomatic. Davor sprach sie mit der "Süddeutschen Zeitung" über:

Arbeit im Gasthaus der Eltern

"Es war sehr arbeitsintensiv, alle Ferien hindurch. Hinter der Theke stehen und Bier zapfen, Gläser waschen, Gäste bedienen."

Polit-Abschied

"Mein Körper hat gesagt, dass es reicht. Und ich habe auf ihn gehört."

Die Folgen

"Es ist angenehm, beim Einkaufen nicht mehr so oft angesprochen zu werden."

"Emotionsbewirtschaftung"

"Viele Politiker sehen es vor allem als ihre Aufgabe an, mit Ängsten, Stimmungen und Feindbildern Debatten am Laufen zu halten."

Wechsel zu Novomatic

"Ich war als Sprecherin einer ganzen Bewegung Projektionsfläche – sei es für eine humane Flüchtlingspolitik oder eine vorausschauende Umweltpolitik. Ich bin aber als Persönlichkeit vielschichtiger."

Gehalt

"Ich hatte andere Angebote, die deutlich lukrativer gewesen wären. Ich verdiene jetzt weniger als in der Politik (ca. 200.000 €/ Jahr, Anm.) … Geld hat in meinem Leben nie eine entscheidende Rolle gespielt. Selbst als ich nach dem Studium in meiner ersten Wohnung Kakerlaken hatte, habe ich nicht damit gehadert, dass ich mir keine schönere leisten konnte."

Grüne Kritik

"Das ist (…) Populismus. Meine Entscheidung mag für jemanden, der glaubt, mit Verboten Probleme lösen zu können, schwer nachvollziehbar sein."

Suchtgefahren beim Glücksspiel

"Dort, wo die Politik nicht in der Lage ist, ordentliche Regeln zu machen, wuchert die Illegalität." (red)