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Glitter, Party, Proteste – Tel Aviv im Ausnahmezustand

150.000 Menschen feiern die größte Pride Parade in Nahost und protestieren dabei gegen LGBTQ-feindliche Regierungsmitglieder.

Glitter, grelle Farben und ausgefallene Kostüme: Tel Aviv flippt aus.
Glitter, grelle Farben und ausgefallene Kostüme: Tel Aviv flippt aus.
REUTERS

Rund 150.000 Menschen haben in der israelischen Küstenstadt Tel Aviv am Donnerstag die größte Pride Parade im Nahen Osten gefeiert. Auf der Strandpromenade tanzten bunt zurechtgemachte Feiernde auf und um Festwagen herum, wie AFP-Journalisten berichteten. Begleitet wurde die Feier von Protesten gegen LGBTQ-feindliche Regierungsmitglieder.

Die israelische Kultur- und Wirtschaftsmetropole Tel Aviv gilt in der Region als Oase der Toleranz gegenüber Lesben, Schwulen, bisexuellen, transsexuellen und queeren Menschen. "Es ist ein großes Fest und ich möchte heute dabei sein, um die LGBTQ-Gemeinschaft zu unterstützen", sagte die 26-jährige Elise Zhdanva.

Die jährlich stattfindende Parade findet in diesem Jahr unter der neuen ultrakonservativen Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu statt. Zu ihr zählen mehrere Kabinettsmitglieder, die in der Vergangenheit homophobe Ansichten äußerten, und Koalitionspartner, die im Parlament immer wieder gegen LGBTQ-Rechte gestimmt haben.

"Wir müssen zeigen, dass wir da sind"

Viele Israelis befürchten, dass durch die umstrittenen Regierungspläne für eine Justizreform, mit der die Befugnisse des Obersten Gerichts beschränkt werden sollen, Schutzmaßnahmen enden könnten und bestehende Rechte infrage gestellt werden könnten.

Yael Ben Yosef sagte, sie nehme wegen der innenpolitischen Lage an der Parade teil. "Wir müssen zeigen, dass wir da sind, dass wir keine Angst haben und dass sie uns nicht wegsperren können", sagte die 22-jährige Studentin. "Wir werden weiter kämpfen, bis wir komplett gleichberechtigt sind."

Wie bei den seit 23 Wochen anhaltenden Protesten gegen die Justizreform war auch bei der Pride Parade immer wieder der Ruf "Demokratie!" zu hören, wie AFP-Reporter berichteten.

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