Mexikos Oberstes Gericht hat bessere Haltungsbedingungen für den afrikanischen Elefanten Ely angeordnet. Es ist das erste Mal, dass das Gericht eine solche Entscheidung zugunsten eines Tieres getroffen hat. Das Gericht ordnete am Mittwoch an, dass der Zoo, in dem die Elefantenkuh untergebracht ist, "eine ständige Verbesserung ihres Gesundheitszustandes und ihrer körperlichen Verfassung", gewährleisten müsse.
Die Entscheidung eines Gremiums von vier Richtern bestätigte ein Urteil der Vorinstanz, gegen das die Umweltbehörde und die Regierung der Stadt Mexiko Rekurs eingelegt hatten. Der Anwalt Sergio Méndez Silva sagte: "Mexiko macht mit einem Präzedenzfall wie diesem einen bedeutenden Schritt, und ich glaube, dass dies ein Vorher und ein Nachher markieren wird."
Ely, die auf ein Alter von 43 bis 45 Jahren geschätzt wird, lebt seit 13 Jahren im Zoo San Juan de Aragon in Mexiko-Stadt, nachdem sie aus einem Zirkus gerettet wurde. Die Fürsprecher der Elefantin argumentierten, dass Ely Depressionen hatte, insbesondere nach dem Tod der Elefantin Maggie, mit der sie ihren Lebensraum teilte. Zudem habe Ely in der Gefangenschaft an Krankheiten gelitten. Sie habe immer wieder gegen die Wände ihres Geheges geschlagen und an Gewicht verloren. In Mexiko wurde sie als "die traurigste Elefantin der Welt" bekannt.
Diana Valencia, Gründerin und Leiterin der Tierrechtsgruppe Opening Cages und Opening Minds, lernte Ely vor einigen Jahren kennen: "Es hat mir die Seele zerrissen", sagte sie. Valencia räumte ein, dass der Zoo die Lebensbedingungen von Ely verbessert habe, allerdings erst nach öffentlichem Druck.
Der Zoo erweiterte im Jahr 2023 das Gehege und platzierte dort zwei weitere Elefanten, Gipsy und Annie. Insbesondere mit Gipsy versteht sich Ely gut und verbringt fast 24 Stunden in ihrer unmittelbaren Nähe, berichten mexikanische Medien. Die Tierärztin Gabriela Uribe Acosta, Direktorin des Zoos, sagte, sie sei zuversichtlich, dass der Zoo die gerichtliche Anordnung zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Ely erfüllen könne und wies Behauptungen zurück, Ely sei depressiv.
Valencia will dennoch weiter dafür kämpfen, dass alle drei Elefanten in ein Schutzgebiet gebracht werden: Ein Elefant könne nur dort artgerecht leben, sagt sie: "Es ist eines der Tiere, das in Gefangenschaft am meisten leidet".