Österreich

Mann starb vor Spital, keine Ermittlungen mehr

Heute Redaktion
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Vor dem Krankenhaus Göttlicher Heiland in Wien-Hernals kam es zu dem Vorfall.
Vor dem Krankenhaus Göttlicher Heiland in Wien-Hernals kam es zu dem Vorfall.
Bild: Helmut Graf

Der Mann hatte direkt vor Spital einen Herzanfall erlitten, eingeliefert wurde er jedoch in ein anderes Krankenhaus, wo er starb. Dennoch soll die Rettungskette funktioniert haben.

Dieser Fall sorgte für Aufregung und Unverständnis: Am 2. November brach der Mann (63) direkt vor dem Ordensspital "Göttlicher Heiland" zusammen. Eine Passantin verständigte den Portier des Krankenhauses, der verwies aber an den Notruf 144 – "Heute" berichtete hier.

Als Folge des Vorfalls leitete die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen "fahrlässiger Tötung" ein. Doch nun kam diese zum Ergebnis, dass die Rettungskette und die Reanimation aus notfallmedizinischer Sicht ordnungsgemäß erfolgten.

Per Aussendung gab das Spital "Göttlicher Heiland" in Hernals am Freitag bekannt, dass die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und ein beauftragtes Gutachten keine Fehler festgestellt habe. Aus notfallmedizinischer Sicht sei die Rettungskette und die Reanimation ordnungsgemäß erfolgt. Unabhängig davon würden aber Maßnahmen umgesetzt und die Familie unterstützt.

Neue Richtlinie gibt vor wie künftig zu handeln ist

"An allererster Stelle möchten wir erneut allen Angehörigen und Beteiligten unser Mitgefühl und unsere tiefe Betroffenheit über diesen tödlichen Vorfall ausdrücken. Wir haben den Vorfall intensiv aufgearbeitet. Untersuchungen haben ergeben, dass Richtlinien, wie in derartigen Vorfällen vorzugehen ist, in Wien weitgehend fehlten", so das Krankenhaus.

Um für die Zukunft vollkommene Klarheit für Notfälle außerhalb des Krankenhauses zu schaffen, wurde mit der MA 40 – Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht, die Ausarbeitung einer eigenen Richtlinie für ähnlich gelagerte Notfälle in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses vereinbart, die bereits seit Dezember 2018 im Haus umgesetzt werde.

Familie wurde entschädigt

Unabhängig von den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Wien sei es dem Krankenhaus wichtig gewesen, den Betroffenen rasch und unkompliziert zu helfen. "Wir haben Anfang des Jahres mit der Familie eine gemeinsame Lösung gefunden". Diese erfolgte in Form einer Abfindung für die Familie. (lok)