Marco Odermatt ist bei den Ski-Herren das Maß der Dinge. Am Freitag krönte sich der Schweizer im Super-G zum Weltmeister, zertrümmerte die Konkurrenz mit mehr als einer Sekunde Vorsprung. Der Dominator jubelte vor den Augen seiner Liebsten.
"Ich hab auch die Freude meiner Schwester und meiner Freundin auf dem Screen noch gesehen, das ist einfach wunderschön", sagte Odermatt beim Siegerinterview im Schweizer Fernsehen sichtlich gerührt. Nicht nur Odermatt sah nach der Zieldurchfahrt neben der leuchtend grünen Eins und seiner Fabelzeit auf dem großen Bildschirm im Saalbach-Stadion das blonde Duo aus seiner Heimat.
Die beiden stahlen dem Ski-Dominator für einen kurzen Augenblick die Show. Ihr ausgelassener Jubel, als sie Arm in Arm vor Freude strahlend auf der Tribüne sprangen, wurde auch vom internationalen TV-Signal des ORF in die Welt hinaus getragen. Das Wort Freundin ist neben dem Namen Odermatt seither der erste Vorschlag bei der Google-Suche. "Heute" klärt auf.
Alina Odermatt ist die jüngere Schwester des Schweizers, selbst eine ehemalige Skirennläuferin. Der Sprung in die Profikader blieb ihr verwehrt – mit nur 20 Jahren beendete Alina ihre aktive Karriere. Stella Parpan ist seine langjährige Freundin. Die beiden fieberten gemeinsam im Zielraum mit, jubelten an Seite der beiden Odermatt-Eltern Walter und Priska über die Fabelzeit.
Schwester Alina verriet dem ORF: "Es ist wunderschön, uns geht es sowieso super, egal wie das Rennen ausgegangen wäre, jetzt ist es sowieso noch viel besser. Mama Priska fügte an: "Ich freue mich sehr für ihn. Ich glaube, für Marco ist das sehr viel wert, weil er noch keine Medaille im Super-G hat." Und Papa Walter? "Es ist sicher ein großer Druck weg, das hat er sich gewünscht und sich erarbeitet."
Freundin Stella trat nicht vor das TV-Mikro. Wer ist die blonde Schweizerin mit der markanten Sonnenbrille? Stella Parpan gibt Odermatt schon seit vielen Jahren Halt, macht den Ski-Allrounder gemeinsam mit dem familiären Rückhalt durch das Trio Alina, Priska und Walter Odermatt noch schneller.
Der heute 27-Jährige kennt seine Freundin seit der Kindergartenzeit. Durch ihren Umzug ins Nachbardorf hatten sie sich aus den Augen verloren, über gemeinsame Freunde wieder zueinander gefunden, ehe die Funken sprühten. Die diplomierte Krankenschwester studiert seit Jahren Medizin in Basel. Ihre Hobbys: Malen, Klavier und Snowboarden. In Sachen Vielseitigkeit muss sie sich nicht hinter ihrem berühmten Lebensgefährten verstecken.
Odermatt und seine Freundin meiden in ihrer Beziehung das Rampenlicht. In den sozialen Medien findet sich keine intime Zurschaustellung ihres Alltags. Versteckspiel gibt es aber keines: Der Sportstar ließ sich auch bei Galaveranstaltungen schon mit seiner Freundin ablichten, so auch im Herbst beim Zürcher Film Festival:
"Es klingt vielleicht arrogant, aber ich wusste, es geht nicht besser", meinte Marco Odermatt, kurz nachdem er die Konkurrenz beim WM-Super-G in Grund und Boden fuhr. Als erster Schweizer seit Didier Cuche 2009 holte der Nidwaldner wieder eine Medaille in der kleineren Speed-Disziplin, die er seit Jahren dominiert. In Saalbach wurde es für "Odi" dann sogar Gold.
"Es war wirklich ein perfekter Lauf", schwärmte Odermatt von seiner Fahrt. Beim Überqueren der Ziellinie habe er gewusst, dass der Plan perfekt aufgegangen sei. "Heute habe ich während der Fahrt gespürt, dass es reichen könnte", meinte der 27-Jährige, der vor zwei Jahren bei der WM in Frankreich noch wegen zehn Hundertstel das Podest verpasste.