Niederösterreich

Golfschläger-Attacke endet mit milden Urteilen für Duo

Eine wüste Schlägerei vor dem Village-Club in Wien endete heute mit zwei Schuldsprüchen für zwei 18-Jährige.

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Anwälte von Opfer (l.) und der Angeklagten
Anwälte von Opfer (l.) und der Angeklagten
Denise Auer

Finaler Tag heute am Wiener Landl: Opfer Vladimir J. (24) betrat immer noch humpelnd den Gerichtssaal, war noch immer sichtlich gezeichnet von den schweren Verletzungen im August 2020 in Wien-Favoriten.

Der 24-Jährige war im August nach einer Schlägerei unter rund zehn jungen Männern vor dem Village Club in Favoriten von einem Seat-Lenker angefahren und dann von einem „Unbekannten“ mit einem Golfschläger verprügelt worden. Dabei brach der Schläger sogar ab - mehr dazu hier.

"War Unfall"

Dafür mussten Ljubomir S. (18) und Leo R. (18) wegen absichtlich schwerer Körperverletzung bereits letzten Mittwoch auf die Anklagebank. Für Anwalt Nikolaus Rast war die „Seat-Attacke“ ein Unfall: „Sie wollten ihn stoppen, dabei wurde der 24-Jährige gegen den Zaun gedrückt.“ Der Golfschläger-Typ soll aus der Menge plötzlich aufgetaucht sein.

Ursprünglich waren es vier Beschuldigte - gegen Milos S. und Mitar D. (vertreten von Niki Rast und Philipp Wolm) wurden die Ermittlungen jedoch eingestellt.

Das Opfer Vladimir J. 
Das Opfer Vladimir J. 
Denise Auer

Opferanwalt Höllwarth meldete 11.200 Euro Schmerzensgeld für Vladimir J. an, 5.000 Euro für das zweite Opfer, der einige Hiebe kassiert hatte.

Milde Urteile

Am heutigen Dienstag wurde der Prozess schließlich mit zwei Schuldsprüchen beendet. Die Richterin verurteilte Ljubomir S. wegen schwerer Körperverletzung zu 21 Monaten teilbedingter Haft (sieben Monate unbedingt, 14 Monate bedingt) und Leo R. zu nur drei Monaten bedingter Haft. Die Begründung: Die Golfschläger-Attacke hätte jeder sein können, daher fiel auch die absichtlich schwere Körperverletzung weg, es blieb bei schwerer Körperverletzung. Und die Richterin sprach dem Opfer 11.200 Euro Schmerzensgeld zu.

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