Vier Verletzte in Tirol 

Gondel-Drama – Experte erklärt, wie es dazu kam

Am Dienstag kam es in Ötz zu einem schweren Unfall. Eine Skigondel stürzte zu Boden, vier Personen wurden verletzt. Nun spricht ein Experte.

Michael Rauhofer-Redl
Gondel-Drama – Experte erklärt, wie es dazu kam
Fotos zeigen die abgestürzte Gondel in Tirol.
picturedesk.com

Am Dienstag ereignete sich im Tiroler Ötztal ein schwerer Unfall. Nachdem ein Baum auf das Seil einer Gondel der Acherkogelbahn krachte, dürfte sich diese aus der Verankerung gelöst haben und zu Boden gestürzt sein. Die vier Insassen aus Dänemark wurden schwer verletzt – der 49-jährige Familienvater ringt mit dem Tod. Außerdem befanden sich in der abgestürzten Gondel Personen im Alter von 46, 20 und 19 Jahren. Sie wurden mittels Tau vom Hubschrauber geborgen und in umliegende Krankenhäuser gebracht. Durch die Schwingung des Tragseils verletzten sich zwei weitere Personen aus Deutschland im Alter von 58 und 62 Jahren, die sich in der davor bergwärts fahrenden Gondel befanden.

Am Mittwoch gehen die Untersuchungen zu dem Vorfall weiter. Im Ö1-Morgenjournal beantwortete TÜV-Experte Bernhard Hinterndorfer die wichtigsten Fragen. Er erklärte, dass die Schwingung, die der zu Boden gegangene Baum auf dem Seil der Gondel verursacht hatte, ausreichend sei, um eine Seilentgleisung zu verursachen. In noch krasseren Fällen – und das dürfte in Tirol der Fall gewesen sein – könne es auch zur Lösung des Fahrbetriebsmittels, also der Gondel, kommen. 

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    Fotos zeigen die abgestürzte Gondel in Tirol.
    Fotos zeigen die abgestürzte Gondel in Tirol.
    picturedesk.com

    Schwingungen im Seil als Auslöser?

    Auf Nachfrage erklärte der Experte, dass die Wahrscheinlichkeit eines Seilrisses verschwindend gering sei. In den knapp 30 Jahren, in denen sich der TÜV-Angestellte mit derlei Vorfällen beschäftigt, sei es noch nie vorgekommen, dass ein herabfallender Baum zum Seilbruch geführt habe. Seilentgleisungen und die damit verbundenen auftretenden Kräfte könnten dazu führen, dass das Seil nach unten aus der Klemme herausgerissen wird. Nachdem die Gondeln möglichst erschütterungsfrei über die Rollen laufen können, ist die Klemme nach unten im Regelfall geöffnet. 

    Wie oft kommt so ein Extremereignis vor? An einen Fall, in dem sich ein Fahrbetriebsmittel vom Seil gelöst hat, kann sich Hinterndorfer nicht erinnern. Es handle sich "zweifelsfrei um ein seltenes tragisches Ereignis". Er geht von einem "unglücklichen Zusammentreffen verschiedener Umstände" aus. Inwieweit Veränderungen in unserer Natur eine Rolle spielen, dass Bäume etwa auf lockerem Grund stehen, weil die Temperaturverhältnisse nicht dazu führen, dass der Boden fest gefroren ist, das sollte man aus Sicht der Naturkenner bewerten, so der Fachmann abschließend. 

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