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Der Super-Tripper ist auf dem Vormarsch

Heute Redaktion
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Die lange Sorge der Forscher scheint berechtigt: Es tauchen immer mehr Fälle von Gonorrhö auf, bei denen die üblichen Antibiotika nicht mehr helfen.

Erst im März ging die Meldung um die Welt, dass sich ein Brite in Südostasien mit einem Gonorrhö-Stamm infiziert hatte, gegen den keines der klassischen Antibiotika mehr half.

Nun sind zwei weitere Fälle aus Australien bekannt geworden. Mindestens einer der Betroffenen hatte sich ebenfalls in den Ferien in Südostasien angesteckt. Wie der Brite konnten auch sie nur mithilfe eines Reserveantibiotikums geheilt werden.

Neue Therapien dringend benötigt

Schon seit geraumer Zeit warnt die Weltgesundheitsorganisation WHO davor, dass die Geschlechtskrankheit mangels wirksamer Medikamente immer schwerer zu bekämpfen sei. Und auch die Europäische Seuchenschutzbehörde (ECDC) fühlt sich in ihren Warnungen bestätigt.

Wie ernst die Angst vor einer Ausbreitung der sogenannten Super-Gonorrhö zu nehmen ist, zeigt eine im Fachjournal "PLOS Medicine" veröffentlichte Studie von Forschern des Chinese Center for Disease Control and Prevention.

Laut dieser Studie waren 19 Prozent aller zwischen 2013 und 2016 gemeldeten Gonorrhö-Infektionen in China nicht mehr mit Standard-Antibiotika behandelbar. Normalerweise wird bei Tripper eine Kombinationstherapie aus Azithromycin und Cefixim angewendet. Das Team empfiehlt, verstärkt nach Alternativbehandlungen zu forschen. (fee)