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Google Pixel Watch 2 im Test – smarter als alle anderen

Google macht die zweite Version seiner Pixel Watch etwas laufstärker und massiv smarter. Es ist eine der schlauesten, aktuellen Smartwatches am Markt.

Rene Findenig
Die Google Pixel Watch 2 im Test. Cool: Bei Benachrichtigungen zeigt die Uhr sogar Bilder am Display an.
Die Google Pixel Watch 2 im Test. Cool: Bei Benachrichtigungen zeigt die Uhr sogar Bilder am Display an.
Rene Findenig

So gut wie alles neu bei der Google Pixel Watch 2: Sie bekam einen neuen Prozessor spendiert, misst mit neuen Sensoren und läuft sogar auf neuer Software. Eines unserer größten Mankos des Vorgängers räumt die Pixel Watch 2 zudem aus – so wurde die Laufzeit etwas verbessert. Die erste Pixel Watch schaffte es im Betrieb nämlich kaum über einen Tag. Einzig bei der Optik hat sich nicht wirklich etwas getan, denn das neue Modell sieht der Vorgängerin zum Verwechseln ähnlich. Einzig die Farben haben sich etwas geändert. So gibt es bei der Watch 2, die 399 Euro kostet, die Varianten mit silbernem Gehäuse plus blauem Band, schwarzes Gehäuse und Band, weißes Gehäuse und Band sowie goldenes Gehäuse und braunes Band.

Während die Bluetooth/WLAN-Variante 399 Euro kostet, kommt die Variante mit zusätzlichem 4G LTE sogar auf 449 Euro. Das Gehäuse besteht bei allen Varianten aus Aluminium (und zeigt abseits der Farbe eine silberne Unterseite), das Band aus Silikon. Das Sportarmband kann ganz einfach selbst gewechselt werden – Google bietet dazu jede Menge Bänder in verschiedensten Farben aus Silikon, Leder und Metall an, die bei einem Preis von 49 Euro starten. Die Bedienung ist gleich geblieben: Der Bildschirm kann per Touch-Befehlen aktiviert und gesteuert werden, mit der Krone an der rechten Seite werden per Druck zudem die Apps auf der Smartwatch aufgerufen. Dreht man die Krone, scrollt man durch Listen, Texte und Chats.

Benachrichtigungen an den Vibrationen erkennbar

Merkbar nachjustiert wurde bei der Präzision der Krone, die lässt Nutzer nun feinfühliger durch Listen und Apps scrollen, dennoch tendiert sie manchmal weiter dazu, sprunghafte Display-Bewegungen auszuführen, statt den Bildschirm flüssig nach oben und unten gleiten zu lassen. Zudem gibt es neues und feiner abgestimmtes Vibrationsfeedback. Je nach eingehender Benachrichtigung, ob Abruf, Text, Mail oder Erinnerung, gibt es eine eigene Vibrationsnachricht. So können Nutzer nach kurzer Zeit alleine an der Vibration erkennen, um welche Art von Benachrichtigung es sich handelt. Unseres Wissens nach bietet das bisher keine andere Smartwatch. Gewohnt darf man selbst festlegen, wann die Uhr vibrieren soll.

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    So gut wie alles neu bei der Google Pixel Watch 2: Sie bekam einen neuen Prozessor spendiert, misst mit neuen Sensoren und läuft sogar auf neuer Software. 
    So gut wie alles neu bei der Google Pixel Watch 2: Sie bekam einen neuen Prozessor spendiert, misst mit neuen Sensoren und läuft sogar auf neuer Software.
    Rene Findenig

    Aber man darf nicht nur Mails, Push-Nachrichten, YouTube-Erinnerungen und Dutzende weitere Benachrichtigungen empfangen, es zeigen sich auch noch viele Besonderheiten, die die Smartwatch smarter als die Konkurrenz machen. So blendet die Pixel Watch 2 beispielsweise bei "Heute"-Pushnachrichten nicht nur den Breaking-News-Titel ein, sondern auch gleich das Bild zum Artikel. Das sieht am 1,2 Zoll kleinem und an den Rändern gebogenem AMOLED-Display dankt 394 x 394 Pixel Auflösung schick aus. Generell ist das Display top, wenn auch nicht so groß wie bei vielen anderen Herstellern. So werden Texte oft abgeschnitten statt voll eingeblendet. Super aber: Abseits davon ist der Eindruck grandios.

    Nachrichten per Text oder Sprache beantworten

    Das Display bietet knackige Farben, schöne Kontraste, eine gute Helligkeit (bis zu 1.000 Nits) und Schutz durch 3D Corning Gorilla Glass 5. Dank einer Always-On-Funktion können nun auch die wichtigsten Infos wie Uhrzeit, Datum und Co. ständig statt nur bei aktiviertem Bildschirm angezeigt werden. Cool: Eingehende Mails (jetzt neu mit kompletter GMail-Übersicht) und Messenger-Chats darf man nicht nur per virtueller Tastatur, sondern auch per unglaublich gut funktionierender Spracheingabe beantworten. Musikdienste wie YouTube Music, aber auch Spotify, benötigen nicht einmal eine Kopplung zum Smartphone, sondern können direkt auf der Uhr abgespielt und über die soliden Uhren-Lautsprecher angehört werden.

    Und auch kontaktloses Zahlen mit NFC und der Google Wallet ist per Smartwatch möglich. Zahlreiche praktische Apps sind bereits auf der Smartwatch vorinstalliert, Dutzende weitere kann man sich ganz einfach über der WearOS-Store installieren. 32 Gigabyte (GB) Speicherplatz stehen dafür oder für Bilder und Musik zur Verfügung. Je nach Modell kann man dank dem verbauten Mikrofon auch nur mit der Smartwatch (4G LTE) oder per gekoppeltem Smartphone (Bluetooth/WLAN) telefonieren. Auch dabei ist an der Qualität des Lautsprechers nichts auszusetzen und das Gegenüber bestätigte ebenfalls einen guten Telefonie-Eindruck. Natürlich bietet auch Google eine Auswahl an Watchfaces, den Display-Ziffernblättern, die mal bunt, mal klassisch und mal elegant ausfallen.

    Die Watch erfasst viel Bewegung einfach automatisch

    Auch ist die Pixel Watch 2 eine der wenigen Smartwatches, deren Display sich auf Wunsch tatsächlich sperren und mit einem PIN-Code oder einem Entsperr-Muster versehen lässt. Eine kleine Auffälligkeit gibt es am Display: Beim Schwimmen, in der Dusche oder beim Schlafen löst das empfindliche Display auch gerne mal bei Berührung von Wassertropfen oder dem Kopfpolster ohne Hautkontakt aus. Nicht meckern darf man dagegen über den neuen Qualcomm 5100 Chip und den Cortex M33 Coprozessor. Das Doppelpack mit zwei GB Arbeitsspeicher macht die Uhr superschnell: Apps werden beim Antippen sofort geöffnet, das Wischen durch verschiedene Display-Anzeigen geschieht ohne Verzögerung und der Start der Watch erfolgt raketenschnell. 

    Besser als so gut wie bei jedem anderen Gerät funktioniert auch die automatische Erkennung, Pausieren und Aufzeichnung der Sportart. Die Uhr meldet, dass sie eine bestimmte Sportart wie Laufen erkannt hat und fragt nach, ob sie eine Aufzeichnung starten soll. Alternativ darf man natürlich auch Dutzende Sportarten einfach manuell auslösen. Abseits vom Sport werden zahlreiche Daten wie Schrittzahl, Herzfrequenz und Schlafqualität erfasst. Die Bedienung selbst ist einfach: Vom Startbildschirm gelangt man per Wisch nach links oder rechts zu den Übersichtsanzeigen für Herzfrequenz, Sportart-Schnellstart, Wetter, Schlaf und Co. Ein Wisch nach oben öffnet die eingegangenen Benachrichtigungen, ein Wisch nach unter die Einstellungen. Ein Druck auf die Krone öffnet die App-Liste.

    Etwas mehr Akkulaufzeit dürfte es noch sein

    Drückt man die Krone etwas länger, darf man zudem mit dem Google Assistant interagieren. Dank der neuen WearOS 4.0 Oberfläche bleibt der Bedien-Komfort gleich hoch wie bei der Vorgängerin, es funktionieren nun aber sämtliche Messungen deutlich präziser. Das macht sich vor allem bei sehr exakten Daten zu Streckenlängen und Herzfrequenz beim Laufen im Vergleich mit einem professionellen Trainingscomputer bemerkbar. Die Pixel Watch 2 wird nun außerdem zu einer Art Personal Trainer in Verbindung mit der Fitbit-Sport-App: Nutzer können sich Ziele zu Zeit, Pace oder Herzfrequenz zu vielen verschiedenen Sportarten selbst festlegen und gezielt darauf hintrainieren. Super, wenn man Gewicht verlieren oder eine Grund-Kondition erlangen will.

    Im Schlaf wiederum wird nicht nur die Dauer aufgezeichnet, sondern auch die Hauttemperatur gemessen, die Herzfrequenz überwacht und der Stress analysiert. In dieser Hinsicht und mit ausführlichen Daten, Gesundheitstipps und Atem-Übungen liegt die Google-Watch auf Augenhöhe mit den Smartwatch-Konkurrenten von Huawei. Das einzig wirkliche Manko liegt schlussendlich bei der Akkulaufzeit. Die verbessert sich zwar im Vergleich zum Vorgänger deutlich, ist aber alles andere als rekordverdächtig. So kam die erste Pixel Watch gerade mal so über den Tag, nun schafft das die Pixel Watch 2 mit aktiviertem Always-On-Display. Vielmehr ist aber nicht drin. Da ist es entsprechend mühsam, die Uhr entweder vor dem Schlafengehen oder am Morgen laden zu müssen. Huawei bietet da eine, zwei oder gar drei Wochen Laufzeit.

    Google Pixel Watch 2 im Test – smarter als alle anderen

    Geladen wird das neue Modell mit einer im Lieferumfang enthaltenen, kabelgebundenen Ladeschale – und das recht zügig, denn in einer Stunde ist der leere Akku wieder voll. Ein Netzadapter liegt der Watch übrigens nicht bei, entweder man hat einen zu Hause oder muss ihn sich separat besorgen. Dafür gibt es ein großes und ein kleines Uhrenband im Karton der Smartwatch, praktisch! Wer will, kann die Pixel Watch 2 auch zum eigenen Rettungs-Assistenten machen. Auf Wunsch, lassen sich eine Unfallerkennung und ein automatischer SOS-Notruf in den Einstellungen aktivieren. Sorgen, dass die Uhr selbst leicht kaputtgeht, muss man nicht haben. Mit einer IP68-Zertifizierung ist die neue Google-Smartwatch sowohl wasser- als auch staubdicht. 

    Verbunden werden kann die Watch laut Google "mit den meisten Smartphones mit Android 9.0 oder höher", iOS-Nutzer schauen mit ihren iPhones in die Röhre. Google hat seine Pixel Watch in der zweiten Version nicht komplett überarbeitet, aber sinnvoll an allen Ecken und Enden verbessert. Das Always-On-Display gefällt, die Erfassung und Aufzeichnung von Daten funktioniert genauer, die Bedienung fühlt sich schneller und flüssiger an. Einziges Manko ist für uns weiter die eher knapp bemessene Akkulaufzeit im Vergleich zur Konkurrenz. Dieser hat die Uhr aber etwas voraus: Durch ein eng ineinandergreifendes Netz aus Google-Betriebssystem und -Apps sowie automatisierten Funktionen bei der Aufzeichnung ist die Google Pixel Watch 2 die bisher smarteste Smartwatch am Markt.

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