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Grasser klagt "bösen" Ex-Steuerberater

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die Klage von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser gegen seinen früheren Steuerberater und dessen Kanzlei wird am Montag ab 14 Uhr am Handelsgericht Wien verhandelt. Grasser hat Peter Haunold und die Steuerberatungsgesellschaft Deloitte laut Berichten auf 366.600 Euro Schadenersatz geklagt, weil er sich falsch beraten fühlt. Die Beklagten weisen die Vorwürfe zurück.

Nach den Geldflüssen über sein Stiftungs-und Firmenkonstrukt drohen Grasser wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung eine Geldstrafe von 15 Mio. Euro und eine Nachzahlung von rund 5 Mio. Euro an die Finanz. Wegen des .


Bei den Ermittlungen gegen Grasser in Sachen .


Geld liegt in Steueroasen

Grassers Stiftungen im Fürstentum Liechtenstein sind mit Töchtergesellschaften in klassischen Steueroasen, nämlich in Zypern, British Virgin Islands und Panama, ausgestattet. Grasser hat in Liechtenstein zwei Stiftungen errichtet, die die Namen "Waterland" und "Silverland" tragen. Begünstiger der Stiftungserträge ist Grasser selber.

Komplexes Stiftungskonstrukt

Die "Waterland"-Stiftung hat wiederum Tochtergesellschaften, nämlich die "Silverwater Invest and Trade Inc." mit Sitz auf Tortuga auf den British Virgin Islands sowie die Gesellschaft "Man Angelus Ltd." mit Sitz auf Zypern. Von der zypriotischen Silverwater sollen vier Mio. Euro an Grassers österreichische Firma ValueCreations geflossen sein. Das Geld soll aus Grassers Engagement bei der Managementgesellschaft MPM der Meinl International Power stammen.

Die "Silverland"-Stiftung" hat die Tochtergesellschaft "Levesque-Holding Ltd." mit Sitz auf Zypern, deren Tochter wiederum die Gesellschaft "Gemain Ltd." ist. Die Gemain soll Treugeberin für die SMW OG sein, eine in Österreich ansässige Firma, die Grasser gemeinsam mit Burckhard Graf gehört. Zwischen der "Silverland"-Stiftung und der "Levesque-Holding" soll noch die "Hornbeam Corporation" mit Sitz in Panama zwischengeschaltet sein.

Grasser laut Deloitte selber schuld

Grasser weist die Vorwürfe der Finanz zurück und verweist auf die Beratung durch Haunold bzw. Deloitte. Diese weisen ihrerseits die Vorwürfe Grassers zurück. Der damalige Klient habe sich abweichend zur Beratung verhalten und die vorgeschlagene Firmenstruktur geändert sowie diese nicht der Finanz offengelegt.

Der Kläger Grasser sowie seine Gesellschaft Value Creation werden durch Rechtsanwalt Ex-Justizminister Dieter Böhmdorfer vertreten. Steuerberater Haunold hat die Beratung Grassers nicht nur eine Klage seines früheren Mandanten eingebracht, sondern er selber war ins Visier der Justiz geraten, die eine Hausdurchsuchung bei ihm durchführte.