Politik

Grassers Anwalt will sich nicht zu Kosten äußern

In einem ZIB2-Interview mit Armin Wolf wollte sich Karl-Heinz Grassers Anwalt nicht zu den Kosten des Monster-Prozesses äußern.

Heute Redaktion
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Am ersten Tag es Buwog-Prozesses (Dienstag) sagte der ehemalige Finanzminister und Angeklagte Karl-Heinz Grasser (es gilt die Unschuldsvermutung) nicht viel. Er bestätigte lediglich seine Personalien und gab an, kein Haus, kein Auto und keinen Arbeitgeber zu besitzen. Zu seinen Vermögensverhältnissen schwieg er.

Keine Verpflichtung zu Angaben

Grassers Anwalt Manfred Ainedter verteidigte seinen Mandanten im Interview mit Armin Wolf in der ZIB2 am Dienstagabend. Es sei "sein gutes Recht", so Ainedter. "Das macht jeder zweite. Also ich sage den meisten Leuten, die in heiklen Situationen sind: Zu diesem Thema keine Angaben. Man ist nicht verpflichtet, dazu Angaben zu machen."

Grasser habe aber nicht überlegt, Verfahrenshilfe zu beantragen. Über die Kosten des Verfahrens, das auf ein Jahr angesetzt ist und laut Wolf in weitere Instanzen gehen könnte, wollte Ainedter keine Auskunft geben. Auch Wolfs Aussage, dass Ainedter als Anwalt 500 Euro in der Stunde verrechne, wollte er nicht kommentieren. Wie Grasser in einem Interview angab, liegen seine Kosten nach jahrelangen Ermittlungen "in Summe bereits weit über einer Million".

"Schwiegermutter-Geld" wird vor Gericht behandelt

Ainedter äußerte sich auch zur Affäre "Schwiegermutter-Geld", bei der Grasser 500.000 Euro Bargeld in drei Tranchen von seiner Schwiegermutter erhalten haben will, um sein Veranlagungsgeschick zu prüfen. Grasser habe es bekommen, veranlagt und es sei letztlich "in ihre Sphäre" der Schwiegermutter zurückgekommen. Zu weiteren Auskünften verwies der Anwalt auf die Verhandlung.

Buwog-Prozess
Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, sein Trauzeuge Walter Meischberger und der Immobilienmakler Ernst Karl Plech müssen sich (neben anderen) vor Gericht in der Causa Buwog und Terminal Tower verantworten. Grassers Freunde sollen sich durch den Verkauf der Bundeswohnungen an das "Österreich-Konsortium" bereichert haben. Die Rolle Grassers (Hat er auch Geld erhalten? Hat er den entscheidende Tipp weitergesagt?) wird das Gerichtsverfahren klären. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt, "Heute" tickert live aus dem Gerichtssaal - hier geht es zum LIVE-TICKER. Am zweiten Prozesstag soll die Anklage zu Wort kommen. Am Dienstag kam es nicht mehr dazu, weil die Verteidiger zahlreiche Anträge gegen die Richterin, die Sitzordnung und Zuschauer einbrachten – "Heute" berichtete.

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(red)