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Gratis Eintritt mit Burkini: Hasswelle trifft Badesc...

Das Badeschiff Wien lässt Frauen im Burkini gratis schwimmen. Das sorgt für widerliche Hass-Tiraden im Netz.

Heute Redaktion
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Das Badeschiff Wien.
Das Badeschiff Wien.
Bild: Sabine Hertel

Hätte das Badeschiff Wien Gratis-Eintritt für Kinder, Pensionisten oder eine andere Personengruppe angeboten, wäre der Jubel wohl groß gewesen. Für viele Beobachter unverständlich ist daher, dass just ein solches Gratis-Angebot nun nicht nur für Aufregung, sondern regelrechten Hass im Netz sorgt – offenkundig nur deshalb, weil es für Burkiniträgerinnen gilt. Auf Facebook wird das Badeschiff mit negativen Bewertungen und beleidigenden Kommentaren überzogen. Dazu gesellt sich Ausländer-Hetze.

Während die Hass-Kommentatoren auf der Facebook-Seite des Badeschiffs Burkini-Trägerinnen bestenfalls mit "Illegalen" (Helmut K.) über "eingewickelte Kreaturen" (Herbert B.) bis hin zu "Männern mit Sprengstoffweste" (Chri L.) vergleichen und die Behauptung aufstellen, dass das Schiff angeblich "Islamisten" mit der Aktion "Tür und Tor öffnet" (Jakub B.) fürchten anscheinend viele User, dass das Badeschiff von Massen an Burkiniträgerinnen gestürmt werde. Hier finden sich die Bewertungen des Badeschiffs!

"Keine Burkini-Trägerinnen gesehen"

Das Badeschiff selbst sieht den "Aufreger Burkini" als "reine Fiktion": "Mit Ausnahme der Burkini-Kundgebung aus dem Jahr 2016 waren keine Burkini-Trägerinnen am Badeschiff gesehen." Bei der Gratis-Aktion bleibt es: "Dem Badeschiff sind gesellschaftliche Minderheiten nicht egal - als öffentliche Institution hat es Meinung und wird diese auch bei Gegenwind vertreten. Im Fall der Burkini-Debatte geht es dem Badeschiff ausschließlich um das Eintreten für persönliche Freiheitsrechte. Die Reaktionen auf das Gratisangebot zeigen, dass die Debatte über persönliche Freiheitsrechte, Minderheitenschutz geführt werden muss - mehr denn je!", heißt es.

Der Burkini
Der Burkini ist eine zweiteilige Badebekleidung für Frauen, die außer Gesicht, Händen und Füßen den gesamten Körper bedeckt.
Laut einer Studie schützt er am besten vor Krebs.
Sie bestehen oft aus demselben Material wie Badeanzüge oder Bikinis und erlauben es Muslimas, die sich an die Kleidungsvorschriften des Islam halten, im Sommer schwimmen zu gehen.
Auch Sportbekleidung für Muslimas ist im Mainstream angekommen: Nike brachte vor kurzem eine Sport-Hijab heraus

Das ausführliche Statement:

(rfi)