Coronavirus

Gutscheine, Geld und Co. – was zur Impfung motiviert

Eine Untersuchung der MedUni Wien hat die beliebtesten Anreize in Österreich, Deutschland und der Schweiz erhoben.

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Menschen am Weg zur Impfung ins Austria Center.
Menschen am Weg zur Impfung ins Austria Center.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

In Österreich sind rund 63 Prozent der Gesamtbevölkerung (Stand 15. September) zumindest einmal gegen das Coronavirus geimpft. Die Zahl der täglich Erstgeimpften ist in den vergangenen Monaten jedoch deutlich zurückgegangen. Gleichzeitig steigt die Belegung von Spitals- und Intensivbetten. Um eine erneute Welle einzudämmen oder sogar zu verhindern, gilt es, den derzeit noch ungeimpften Teil der Bevölkerung in Österreich für die Impfung zu motivieren.

Eine aktuelle, internationale Studie unter der Leitung der Epidemiologin Eva Schernhammer vom Zentrum für Public Health der MedUni Wien und in Kooperation mit der Donau-Universität Krems hat nun die beliebtesten Anreize dafür erhoben. Das Ergebnis: Die freie Wahl des Impfstoffs, Gutscheine oder auch eine Lotterie könnten motivierend wirken.

"Durchimpfungsrate erhöhen"

Im August nahmen insgesamt 3.067 Personen aus der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz), an einer Online-Umfrage teil, darunter 1.019 ÖsterreicherInnen im Alter von 18-90 Jahren (Mittelwert= 48; 90 Prozent zwischen 18-70 Jahren). Schernhammer: "Mit Hilfe der gesammelten Daten konnten wir Anreize aufzeigen, die dazu beitragen könnten, die Durchimpfungsrate in der entsprechenden Bevölkerung zu erhöhen."

In der Stichprobe gaben 18 Prozent der Teilnehmenden in Österreich (das waren 183 Personen) an, nicht gegen das Corona-Virus geimpft zu sein und sich noch nicht für eine Impfung angemeldet zu haben. Aus den Antworten ergab sich, dass 23,5 Prozent dieser Personen sich eher impfen lassen würden, wenn sie sich den Impfstoff frei aussuchen könnten, 8,7 Prozent würden dies bei Erhalt eines Gutscheins und 6,6 Prozent bei der Teilnahme an einer Lotterie mit Gewinnen tun.

Geld als Impf-Anreiz

Weitere motivierende Gründe waren: Impfung am Arbeitsplatz (3.8 Prozent), kostenloses Essen nach der Impfung (3.3 Prozent) und der Erhalt eines Stickers, der die Impfung sichtbar macht (1.6 Prozent). Des Weiteren wurden Geld, eine verfügbare Corona-Schluckimpfung und Langzeitstudien als Anreize genannt.

Kurioses Detail am Rande: 15,8 Prozent gaben an, sie wären bereit, sich eher impfen zu lassen, wenn die Impfung gratis wäre – genau das ist aber in den genannten Ländern der Fall. Aus den Daten ist noch nicht ersichtlich, ob wirklich alle Menschen wissen, dass die Impfung gratis und in den meisten Bundesländern frei auswählbar ist. Schernhammer: "Hier könnte es an ausreichend Information mangeln".

Freie Wahl des Impfstoffs

Die Möglichkeit, sich den Impfstoff auszusuchen, schien besonders für Personen mit einem hohen Bildungsabschluss attraktiv zu sein, während der Erhalt eines Gutscheins und die Teilnahme an einer Lotterie für weniger gebildete Personen und jüngere Menschen (18-35 Jahre alt) attraktiver war. In der Schweiz und in Deutschland waren die genannten motivierenden Anreize größtenteils ähnlich verteilt.

Schernhammer und Steiner fassen zusammen: "Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen deutlich, dass sich ein wesentlicher Anteil der derzeit noch ungeimpften Personen in Österreich durch entsprechende Anreize für eine Impfung motivieren lassen würde."

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