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"Gravierende Erhöhung" – Hier steigt Miete wieder stark

Aufgrund der enormen Zinserhöhungen müssen Mieter von Genossenschaftswohnungen der "Schöneren Zukunft" jetzt wieder tiefer in die Tasche greifen.

Niederösterreich Heute
"Gravierende Erhöhung" – Hier steigt Miete wieder stark
Die gemeinnützige Genossenschaft "Schönere Zukunft" muss die Mieten im Jahr 2024 wieder eklatant erhöhen.
privat, iStock (Symbol)

"Eigentlich haben wir uns eine Genossenschaftswohnung mit hohem Finanzierungsbeitrag (Genossenschaftsanteil, Anm.) genommen, um die monatlichen Mietkosten niedrig zu halten", sagt Markus M. (35, Name geändert) aus dem Bezirk Tulln und schüttelt den Kopf. Erst vor wenigen Tagen hatte der Familienvater, der gemeinsam mit seiner Frau und seiner Tochter eine Wohnung mit rund 90 Quadratmetern Nutzfläche bewohnt, schlechte Nachrichten des Vermieters, der "Schöneren Zukunft", im Postkasten.

Kreditzinsen stiegen

"Wir befinden uns aktuell in einer der stärksten Teuerungskrisen die unsere Gesellschaft bisher meistern musste", heißt es in dem Schreiben der gemeinnützigen Wohnbau-Gesellschaft. Und weiter: "Die Beendigung der Nullzinsphase und darauffolgende Anhebungen des Leitzinses, seitens der Europäischen Zentralbank, führten zu einer gravierenden Erhöhung der Darlehensvorschreibungen."

Schon im letzten Jahr wurden die Vorschreibungen raufgeschraubt, 2022 habe ich noch 701 Euro im Monat gezahlt. Innerhalb von zwei Jahren wurde die Miete also um 23 Prozent angehoben.
Markus M.
Mieter
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    Die gemeinnützige Genossenschaft "Schönere Zukunft" musste erneut die Mieten erhöhen.
    Die gemeinnützige Genossenschaft "Schönere Zukunft" musste erneut die Mieten erhöhen.
    privat

    Kurzum: Höhere Bewirtschaftungskosten gepaart mit höheren Kreditraten führen zur Mieterhöhung. "Anstatt 777 Euro muss ich jetzt 863 Euro zahlen. Das ist eine Steigerung von über 10 Prozent", rechnet M. vor. Der 35-Jährige ärgert sich, es handelt sich nämlich bereits um die zweite eklatante Mieterhöhung: "Schon im letzten Jahr wurden die Vorschreibungen raufgeschraubt, 2022 habe ich noch 701 Euro im Monat gezahlt. Innerhalb von zwei Jahren wurde die Miete also um 23 Prozent angehoben!"

    In vielen Fällen konnten sie teilweise exorbitant gestiegenen Kostensteigerungen optimiert und die monatlichen Kosten leistbarer gestaltet werden.
    "Schönere Zukunft"
    im Brief an ihre Mieter

    "Sozial vertretbar"

    Der "Schöneren Zukunft" ist die neuerliche Erhöhung unangenehm, wie man im Brief an die Mieter nachlesen kann. "Um unseren gesellschaftlichen Verpflichtungen, die wir gegenüber unseren MieterInnen haben, nachzukommen, haben wir bei den Kreditinstituten interveniert. In vielen Fällen konnten sie teilweise exorbitant gestiegenen Kostensteigerungen optimiert und die monatlichen Kosten leistbarer gestaltet werden. Für uns als Schönere Zukunft ist es wichtig einen sozial vertretbaren aber trotzdem wirtschaftlich gangbaren Lösungsweg zu beschreiten."

    Der Mietpreisdeckel komme bei Genossenschaften nicht zum Tragen, klärt die "Schönere Zukunft" zudem auf.

    red
    Akt.