Steiermark
Grazer Häftlinge sollen Terror-Anschläge geplant haben
Ein 21-jähriger, rechtskräftig verurteilter IS-Terrorist könnte aus der Haft in der Justizanstalt Graz-Karlau heraus, zu Attentaten angestiftet haben.
Besagter Terrorist der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) soll einen Mithäftling kennengelernt und sich mit dem gebürtigen Palästinenser, einem 2017 zu lebenslanger Haft verurteilter Hamas-Anhänger, angefreundet haben. Das geht aus einem 50-seitigen Einvernahmeprotokoll hervor, welches dem "profil" vorliegt.
Wurde Sprengsatz gebaut?
Wie das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) ermittelt hat, sollen sie und ein dritter Mithäftling über ein Handy, welches in einem Brot in das Gefängnis geschmuggelt worden sein soll, terroristische Propaganda verschickt und Videos von Hinrichtungen durch den IS sowie ein Foto des 21-Jährigen in seiner Zelle mit einer schwarzen IS-Fahne gepostet haben.
Damit nicht genug: An einen deutschen Chatpartner hat der 21-Jährige offenbar ein Foto jener selbstgebastelten Nagelbombe geschickt haben, die schon bei seinem Verfahren 2018 eine Rolle spielte. Auch wurden in der Zelle eines Verdächtigen vier Patronenhülsen und Elektronikteile sichergestellt. Der schreckliche Verdacht: Es sollte offenbar eine Sprengstoffvorrichtung gebaut werden.
"Schwarzer Humor"
Gegenüber den Ermittlern bezeichnete der 21-Jährige die vermeintlichen Anschlagspläne als "schwarzen Humor". Sein Anwalt weist ebenfalls alle Vorwürfe zurück und kündigte einen Einspruch an.
Der Verdächtige sitzt im Gefängnis, weil er Ende November 2016 einen damals zwölfjährigen deutschen Buben dazu bringen wollte, mit einem selbst gebauten Sprengsatz im Namen des IS einen Selbstmordanschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen (Deutschland) zu verüben.