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Greenpeace warnt vor Gift in Outdoor-Bekleidung

Heute Redaktion
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Bild: Greenpeace

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat in einer Aussendung am Montag vor giftigen Chemikalien in wetterfester Marken-Kleidung gewarnt. Untersucht wurden in zwei unabhängigen Labors 14 Outdoor-Textilien, darunter auch zwei in Österreich gekaufte Kinderjacken der Marken Northland und Seven Summits.

Das Ergebnis: Die Kleidung enthält per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) sowie weitere hormonell wirksame Schadstoffe, die sich im menschlichen Blut anreichern und die Umwelt belasten können.

Hormonell wirksam!

Der Test der Umweltschutzorganisation ergab außerdem eine hohe Konzentration von Nonylphenolethoxilate (NPE) und Weichmachern, sogenannten Phtalaten, so Greenpeace. Der höchste NPE-Gehalt wurde demnach in einer Kinder-Regenjacke von Seven Summits gefunden.

NPE werden für Wasch- und Färbeprozesse verwendet. Sie sind langlebig, hormonell wirksam und reichern sich in der Nahrungskette an. Den höchsten Phthalate-Testwert weist ein Kinder-Poncho von Northland auf. Phthalate können das Hormonsystem stark beeinflussen und zu Unfruchtbarkeit oder Übergewicht führen. Beide Kleidungsstücke wurden in Österreich eingekauft.

"Chemisches Wettrüsten"

"Das chemische Wettrüsten der letzten Jahre bei Outdoor-Bekleidung muss ein Ende haben. Für einen Spaziergang, eine Wanderung oder für den Spielplatz braucht es keine 'High-Performance'-Jacken mit der man Expeditionsbergtouren machen kann", so Greenpeace-Konsumentensprecherin Claudia Sprinz.

Auffällig wurden beim Greenpeace-Test auch Produkte bekannter Outdoor-Marken wie The North Face, Patagonia, Jack Wolfskin, Kaikkialla, Marmot, Mammut und Vaude. "Wir fordern die Outdoor-Industrie dazu auf, PFC aus der Produktion zu verbannen und fluorfreie Alternativen weiter zu entwickeln. Auf EU-Ebene muss die gesamte Gruppe der PFC gesetzlich verboten werden", forderte Sprinz.