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Grenz-Besuch: Hier schaut Kanzler Kern durchs Nachts...

Heute Redaktion
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Bild: Bundesheer/Pusch

Bundeskanzler Christian Kern und Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil haben am Montag in Bruckneudorf im Burgenland Soldaten im Assistenzeinsatz an der Grenze zu Ungarn besucht und neue Nachtsichtgeräte ausprobiert. Im Hinblick auf die Drohung der Türkei, ihre Grenzen für Flüchtlinge zu öffnen, sagte der Bundeskanzler: "Wir müssen unsere Aufgaben selbst lösen, wir dürfen nicht erpressbar sein."

Bundeskanzler Christian Kern und Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil haben am Montag in Bruckneudorf im Burgenland Soldaten im Assistenzeinsatz an der Grenze zu Ungarn besucht und neue Nachtsichtgeräte ausprobiert. Im Hinblick auf die Drohung der Türkei, ihre Grenzen für Flüchtlinge zu öffnen, sagte der Bundeskanzler: "Wir müssen unsere Aufgaben selbst lösen, wir dürfen nicht erpressbar sein."

Für Österreich sei wichtig, seine Grenzen selbst zu schützen, ist Christian Kern überzeugt. "Wir bestimmen, wer nach Österreich kommt und nicht Schlepper". Das Bundesheer leiste an der Grenze im Burgenland mit insgesamt 420 Soldaten "eine herausragende Arbeit".

Im Hinblick auf die Asyl-Notverordnung sagte der Bundeskanzler, der Grenzeinsatz habe dazu geführt, dass die Zahlen der Menschen, die nach Österreich kommen, deutlich geringer wurden. "Wir werden die Höchstgrenze heuer nicht erreichen, das ist eine sehr positive Entwicklung."

Um sich selbst ein Bild von der Arbeit an der Grenze zu Ungarn zu machen, probierte Kern sogleich eines der neuen Nachtsichtgeräte des Bundesheeres aus - bei Tageslicht. Ob er dabei den Durchblick behielt?
"Gemeinsam Außengrenzschutz betreiben"

Hans Peter Doskozil ist sich sicher, eine ordentliche Grenzsicherung durchzuführen. Man müsse sich aber auch angesichts dessen, was in der Türkei passiere, damit auseinandersetzen, wie gemeinsamer Außengrenzschutz der gesamten EU aussehen kann.

Nach dem Treffen der zentraleuropäischen Verteidigungsminister soll es noch im Dezember ein Treffen der Innenminister zu diesem Thema geben. Im Hinblick auf die Sonderverordnung sagte Doskozil, 2017 sei die "Zielgröße" 35.000 Flüchtlinge.
Was die neuen Technik-Gadgets des Bundesheeres können? Seite 2!

Universalnachtsichtbrille "MINIE"

Die Universalnachtsichtbrille (monokulare Nachtsichtbrille) ist das Nachfolgermodell des Nachtsichtgerätes "LUCIE", welches nicht mehr produziert wird. Das Bundesheer bekam 400 Stück.

Vorteil: 

- Nachtsichtbrille „Minie“ ist kompakter und leichter (340g /112x75x79mm) als die vormals Nachtsichtbrille „Lucie“ (435g/ 127/69/79mm)

- Funktionsweisen lassen sich von der alten „Lucie“ kaum unterscheiden

- „Minie“ kann mit entsprechenden Adapter an die neuen Kampfhelme angebracht als auch mit Tragegeschirr verwendet werden (erlaubt z.B. freihändige Handhabung wie Lenken und Fahren eines Kraftfahrzeuges) 

Zurzeit ist das Nachtsichtgerät „Minie“ vor allem beim Jagdkommando in Verwendung (350 Stück). Nun werden auch die Assistenzsoldaten des Bundesheeres damit ausgestattet (25 Stk.), um die Kapazitäten in der Nacht zu verbessern. Davon werden 15 Stück an die burgenländischen, fünf Stück an die steirischen und fünf Stück an die Kärntner Assistenzsoldaten übergeben. 25 Stück bleiben vorerst in Reserve.

Wärmebildgerät "SOPHIE"

Das Wärmebildgerät „SOPHIE“ dient zur Zielerkennung, Aufklärung und Zielerfassung durch entsprechende Beobachtung des Geländes bei Tag und bei Nacht auch unter widrigen klimatischen und Wetterbedingungen. Das Wärmebildgerät kann zur Erkennung eines Ziels auf eine Entfernung von mehr als 2,4 km mit dem engen Gesichtsfeld eingesetzt werden. 

Bodenüberwachungsradar "MSTAR" (Manportable Surveillance and Target Acquisition Radar)

 

- ist ein kompaktes Allwetter-Doppler-Radar 

- dient zum Ermitteln, Erkennen und zur Spurhaltung von Zielen 

- wird von Artilleriebeobachtern zur Ziel- und Wirkungsaufklärung verwendet

- wird wetterunabhängig eingesetzt

- kann sowohl fahrzeuggestützt, abgesetzt oder luftbeweglich, sowie im Hochgebirge durchgeführt werden 

- „MSTAR“ kann in Verbindung mit dem Wärmebildgerät „Sophie“  vom Fahrzeuginnenraum bedient 

werden. Das Wärmebildgerät ist ausfahrbar am Pinzgauer 712 montiert

Drohnensystem "TRACKER"

18 Stück Drohnen: 6 Drohnen-Systeme zu je 3 Flugkörpern. Pro System gibt es eine Steuerungseinheit. Die Drohnen sind bei Tag und Nacht einsetzbar und klären unter anderem Räume, Marschstrecken oder Grenzabschnitte auf. Bei Assistenzeinsätzen wie z.B. nach Hochwasser, Lawinenabgängen oder bei Waldbränden erfassen sie rasch und ohne Gefährdung von Menschen das aktuelle Lagebild.

Weitere Einsatzmöglichkeiten:

- Schutz der eigenen Kräfte bzw. der zu schützende Objekte

- Beobachtung aus der Luft

- Aufklärung von Konfliktparteien

- Suche von vermissten Personen

- Sicherheitspolizeilicher Assistenzeinsatz

Drohnen liefern Informationen in Echtzeit. Dazu tasten verschiedene Sensoren jeden Zentimeter des Einsatzgebietes ab.

IVECO "HUSAR"

„Husar“ ist ein geschütztes Mehrzweckfahrzeug. Dieses Radfahrzeug zeichnet sich vor allem durch seine Mobilität in schwierigem Gelände und vor allem durch den passiven Schutz gegen Granatsplitter, IED (Improvised Explosive Device, wie z. B. Sprengfallen am Straßenrand) und Minen, aus. Dadurch bietet der „Husar“ für die Insassen ein sehr hohes Schutzniveau. 128 Fahrzeuge gibt es für das Bundesheer.

Der „Husar“ wurde bereits für Beobachtungen von übersichtlichen Flächen, vor allem an den Grenzen, eingesetzt. Durch seine Ausstattung wie der eines Wärmebildgerätes kann eine optimale Beobachtung bei Tag und bei Nacht gewährleistet werden. Bei sehr guten Sichtverhältnissen können Einzelpersonen sogar bis 5000m Entfernung erkannt werden.