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Nicht Greta – wer Friedensnobelpreis erhielt

Die Klima-Aktivistin aus Schweden galt als Favoritin, wurde für ihr Engagement aber nicht mit dem prestigeträchtigen Nobelpreis ausgezeichnet.

Heute Redaktion
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Sie ist eine Ikone für Millionen Jugendliche, ihr Protest gegen Klimasünder und für eine bessere Welt berührte Menschen auf allen Kontinenten und machte die heute 16-Jährige zur Heldin bei ihren Fans, aber auch zur Projektionsfläche für Unzulänglichkeiten und Unsicherheiten bei Kritikern und Online-Trollen: Kein Wunder, dass Greta Thunberg als Favoritin für den prestigeträchtigen Friedensnobelpreis 2019 galt. Um 11 Uhr mitteleuropäischer Zeit gab das Komitee allerdings bekannt, dass die Entscheidung nicht zu Gunsten Thunbergs gefallen ist. Der äthiopische Ministerpräsident Abiy Ahmed Ali (43) erhält die Auszeichnung.

Friedensprozess zwischen Äthiopien und Eritrea

"Das norwegische Nobel-Komitee hat entschieden, den Friedensnobelpreis 2019 dem äthiopischen Ministerpräsidenten Abiy Ahmed zu verleihen, für seine Bemühungen um Frieden und internationale Kooperation und für seine Initiative, den Konflikt mit dem benachbarten Eritrea zu lösen", hieß es bei der Präsentation in Oslo. Es handle sich um eine Anerkennung des bisher Erreichten, aber gleichzeitig auch um eine Aufforderung, den Friedensprozess weiter zu verfolgen. Äthiopien und Eritrea führten zwischen 1998 und 2000 Krieg. Erst im Juli 2018 nahmen die beiden Staaten wieder diplomatische Beziehungen auf.

Der Nobelpreis ist mit rund 830.000 Euro dotiert. Heuer wurde der Friedensnobelpreis zum 100. Mal vergeben. Nominiert waren 301 Kandidaten – 223 Persönlichkeiten und 78 Organisationen. 2018 erhielten der kongolesische Arzt Denis Mukwege und die irakische Menschenrechtsaktivistin Nadia Murad die Auszeichnung für den Kampf gegen sexuelle Gewalt.