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Griechenland schiebt 70 Flüchtlinge in die Türkei ab

Heute Redaktion
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Am Montag hat ein Schiff der europäischen Grenzschutzagentur Frontex 70 Migranten von Griechenland in die Türkei zurück gebracht. Es ist die größte Rückführung seit Inkrafttreten des EU-Flüchtlingspakts mit der Regierung in Ankara.

Laut den griechischen Behörden handelte es sich dabei ausschließlich um Männer: Mehr als 50 von ihnen stammen aus Pakistan, der Rest aus Sri Lanka, Algerien und Marokko. Die Migranten hatten entweder keinen Asylantrag gestellt oder ihr Gesuch sei abgelehnt worden.

Die Türkei wird von der EU als sicheres Drittland angesehen, weswegen mit Präsident Recep Tayip Erdogan ein Deal ausgehandelt wurde: Die Türkei nimmt Flüchtlinge, die über ihr Staatsgebiet nach Europa gekommen sind, zurück. Im Gegenzug versprach die EU eine Lockerung der Visa-Auflagen für türkische Staatsbürger, was aber bisher am Veto mehrerer Staaten gescheitert ist.

Skurrilerweise gibt es aber ein einziges EU-Land, dass die Türkei als zu unsicher für Abschiebungen ansieht - nämlich Griechenland. Daher war die Zahl der Rückführungen aus Griechenland bisher äußerst überschaubar. Dies könnte sich aber nach dem ändern, da laut Bundeskanzler Christian Kern unter anderem genau diese Problematik angesprochen wurde.