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Griechische Faschisten bei Koalitionsgesprächen

Heute Redaktion
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Zum ersten Mal in der Geschichte Griechenlands sind am Sonntag Faschisten vom Staatspräsidenten empfangen worden. Dieser musste notgedrungen mit Vertretern der "Goldenen Morgenröte" sprechen, weil er per Verfassung verpflichtet ist, alle Möglichkeiten zur Bildung einer Regierung auszuschöpfen.

Zum ersten Mal in der Geschichte Griechenlands sind am Sonntag Faschisten vom Staatspräsidenten empfangen worden. Dieser musste notgedrungen mit Vertretern der "Goldenen Morgenröte" sprechen, weil er per Verfassung verpflichtet ist, alle Möglichkeiten zur Bildung einer Regierung auszuschöpfen.

Zahlreiche Journalisten setzten sich aus Protest auf den Fußboden, als Parteichef Nikos Michaloliakos am Sitz von Staatspräsident Karolos Papoulias in Athen auftauchte. Anhänger der faschistisch-rassistischen Partei fordern immer wieder, dass alle Anwesenden aufstehen müssen, sobald ihr "Anführer" einen Raum betritt.

Der griechische Präsident empfing den Rechtsextremisten mit ernster Miene. Die beiden tauschten kein Wort aus, solange die Fernsehkameras liefen. Nach dem Treffen erklärte Michaloliakos, er unterstütze keine Regierung, die das Sparprogramm umsetzen wolle. Das Land werde Opfer einer "Finanzattacke". Zuvor hatte sich der Chef der Partei gegenüber einer Zeitung anerkennend über Nazis geäußert.

Die faschistische Partei hatte bei den Wahlen am 6. Mai überraschend fast sieben Prozent gewonnen, so dass sie künftig 21 Sitze im Parlament hat.