Fussball

Griezmann: "Habe nicht mal die Nummer meines Onkels"

Der Ex-Berater und der Onkel von Antoine Griezmann lederten gegen Lionel Messi. Dem Franzosen platzte nun der Kragen.

Erich Elsigan
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Griezmann (r.) und Messi
Griezmann (r.) und Messi
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Der FC Barcelona erlebte schon bessere Zeiten. In der Primera Division liegen die Katalanen nach acht absolvierten Partien nur auf Rang 13. Nicht zuletzt, weil die beiden Superstars Lionel Messi und Antoine Griezmann nicht in Schwung kommen. 

Das Duo wird in der Öffentlichkeit häufig für die Krise verantwortlich gemacht. Vor allem das angespannte Verhältnis untereinander sei ein Problem. Griezmanns ehemaliger Manager hatte gemeint, Messi führe ein "Terror-Regime" bei Barcelona. Sein Onkel Emmanuel Lopez meinte in einem Interview: "Bei Barca wird nicht hart genug gearbeitet und das Training wird so gestaltet, dass es Messi gefällt und er gut aussieht."

Harter Tobak. Doch nun platzte Griezmann der Kragen. In einem Interview mit der "Marca" stellt der Franzose einiges richtig. "Ich habe mich lange mit vielen Dingen abgefunden. Es reicht mir jetzt aber. Es ist ermüdend, jeden Morgen schlechte Nachrichten zu lesen", wird der 29-Jährige zitiert.

Kein Kontakt zu Ex-Berater

"Leo weiß, dass ich viel Respekt und Bewunderung für ihn habe. Ich hatte seit dem Tag meiner Heirat keinen Kontakt mehr zu Eric (dem Ex-Berater, Anm.)", sagte der Franzose. "Ich habe ihn zur Hochzeit eingeladen – und er ist nicht gekommen. Und mein Onkel weiß nicht, wie Fußball funktioniert. Am Ende bekam der Journalist deshalb die Aussage aus ihm heraus. Ich sagte Leo, dass ich nie mit ihm spreche, ich habe nicht einmal die Telefonnummer meines Onkels."

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    Mit der 2:8-Niederlage gegen die Bayern hat der Anfang vom Ende begonnen. Lionel Messi will seinen Herzensklub nach 20 Jahren verlassen.
    Mit der 2:8-Niederlage gegen die Bayern hat der Anfang vom Ende begonnen. Lionel Messi will seinen Herzensklub nach 20 Jahren verlassen.
    Imago Images

    Was jedoch sehr wohl der Wahrheit entspricht: Als Griezmann 2019 von Atletico zu Barcelona stieß, war Messi ein wenig irritiert. Der Grund: Messi hatte 2018 öffentlich den Wunsch geäußert, den Franzosen gerne im Trikot der Katalanen zu sehen. Damals lehnte Griezmann ab, verpackte seine Entscheidung in eine aufwändige Doku. "Ich wollte zeigen, dass es sehr kompliziert ist, sich für die eine oder andere Mannschaft zu entscheiden", sagt Griezmann.

    Messi bei Wechsel irritiert

    Messi fühlte sich jedoch vor den Kopf gestoßen, als der Offensivmann eine Saison später doch antanzte. "Ich habe bei meiner Ankunft in Barcelona mit Leo darüber gesprochen", sagt Griezmann heute. "Und er sagte mir, als ich die erste Chance auf einen Wechsel abgelehnt hatte, sei er wegen seines öffentlich geäußerten Wunsches geliefert gewesen. Aber er versicherte mir, dass er zu mir steht. Das merke ich jeden Tag."

    Jedoch nicht mehr lange. Im Sommer dürften sich die Wege der beiden trennen. Der Vertrag von Messi läuft aus. Griezmann ist noch bis 2024 an die Spanier gebunden.