Oberösterreich

"Grob fahrlässige Tötung" – Halterin drohen nun 3 Jahre 

Nach der tödlichen Hundeattacke im Mühlviertel: Die Tierhalterin befindet sich im Spital. Jetzt gibt es neue Details zur Causa.

Oberösterreich Heute
Unzählige Blumen und Kerzen sind an der Stelle abgestellt worden, an der die Joggerin getötet wurde.
Unzählige Blumen und Kerzen sind an der Stelle abgestellt worden, an der die Joggerin getötet wurde.
TEAM FOTOKERSCHI / KERSCHBAUMMAYR

Am Montagmorgen wurde eine 60-jährige Joggerin in Naarn im Marchland von einem Hund attackiert und tödlich verletzt. Die Frau wurde so schlimm zugerichtet, dass selbst die später anwesenden Polizisten Hilfe benötigten.

Die Besitzerin, eine Züchterin aus der Nähe, wollte den vierjährigen American Staffordshire Terrier noch zurückhalten und erlitt dabei schwere Verletzungen. Laut Polizeiangaben soll der Kampfhund keinen Beißkorb getragen haben.

Jetzt gibt es neue Details: "Das Verfahren wird jetzt nicht wegen fahrlässiger, sondern wegen grob fahrlässiger Tötung geführt. Somit droht eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren."

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    Listenhund "Elmo" hat eine Joggerin angegriffen und getötet. Der Vierbeiner wurde eingeschläfert.
    Listenhund "Elmo" hat eine Joggerin angegriffen und getötet. Der Vierbeiner wurde eingeschläfert.
    "Heute" (Fotomontage)

    Hundehalterin im Spital

    Die verletzte Hundezüchterin konnte bisher noch nicht zu dem tragischen Vorfall einvernommen werden. Sie wurde nach einer ärztlichen Behandlung in einem Linzer Spital in eine psychiatrische Abteilung eingeliefert. Bereits am Montagabend wurde der Kampfhund "Elmo" mit Einverständnis der Ehepartnerin der Züchterin eingeschläfert.

    Die verbliebenen vier Hunde der Züchterin wurden gestern am späten Abend abgeholt und an einen unbekannten Ort "in Österreich" gebracht, wie der Bürgermeister von Naarn, Martin Gaisberger (ÖVP), am Mittwoch in der Früh gegenüber "Heute" sagte.

    Übrige Hunde abgegeben

    Die Besitzerin habe dem auch zugestimmt, so die Info des Bürgermeisters. Auch die Bezirkshauptmannschaft sagt: "Die Halterin hat sich freiwillig dazu entschieden, die übrigen vier Hunde abzugeben", so eine Sprecherin. Es sei keine behördliche Abnahme gewesen sondern ein freiwilliger, privater Schritt. "Die Nachbarn waren sehr erleichtert, dass alle Hunde jetzt weg sind", so der Orts-Chef.

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      Die tödliche Attacke im Oktober sorgte für Entsetzen.
      Die tödliche Attacke im Oktober sorgte für Entsetzen.
      TEAM FOTOKERSCHI / KERSCHBAUMMAYR

      Hunde bereits abgeholt

      Wer die Hunde geholt hat und wohin sie gebracht wurden, darüber halten sich die Behörden bedeckt. Die Bezirkshauptmannschaft wollte gegenüber "Heute" nichts dazu sagen, auch der Aufenthaltsort der Hunde sei vorerst geheim.

      Laut Informationen der Tierrettung OÖ sollen die Hunde nach Wien gebracht werden. "Auch wir wurden gefragt, ob wir sie nehmen können, haben aber abgelehnt", so Willy Schnebel von der Tierrettung zu "Heute". Jürgen Stadler von der Pfotenhilfe Lochen (Bez. Braunau) erklärt gegenüber "Heute": "In Oberösterreich sind alle Tierschutzorganisationen voll, auch wir gehen davon aus, dass die Hunde in Wien sind".

      Wie "Heute" erfahren hat, sollen die Tiere jedenfalls aufgeteilt werden. Angeblich sollen verschiedene private Organisationen oder Privatpersonen die insgesamt vier Hunde und sieben Welpen aufnehmen.

      Morddrohungen und Beschimpfungen

      Das Züchterpaar, das ebenfalls in der Mühlviertler Gemeinde Naarn lebt, wohnt gemeinsam mit ihrem einjährigen Sohn und vier weiteren Hunden in einem Einfamilienhaus. Der Sohn der beiden wurde vorübergehend bei seiner Großmutter untergebracht. "Hier geht es nicht mehr", schildert die 36-jährige Frau der verletzten Hundebesitzerin im "Krone"-Interview. "Wir bekommen Morddrohungen und werden beschimpft."

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        04.05.2024: AstraZeneca gesteht erstmals schwere Nebenwirkungen ein. AstraZeneca sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert. In einem Gerichtsdokument gesteht der Konzern schwere Nebenwirkungen ein.
        REUTERS