In Großbritannien sollen künftig schon 16-Jährige bei Parlamentswahlen ihre Stimmen abgeben können. Das Wahlalter werde von bisher 18 Jahren um zwei Jahre gesenkt, teilte die britische Regierung am Donnerstag mit.
Bisher konnten etwa in Schottland und Wales die 16- und 17-Jährigen bei Regional- und Kommunalwahlen abstimmen, aber nicht bei den Wahlen zum britischen Unterhaus. Zu den Ländern, in denen 16-Jährige auch bei Parlamentswahlen abstimmen dürfen, zählen etwa Österreich, Brasilien und Ecuador.
Die regierende Labour-Partei will mit der Reform zu einer höheren Wahlbeteiligung beitragen. Bei der letzten Parlamentswahl 2024 lag sie bei 59,7 Prozent – der niedrigste Wert seit zwei Jahrzehnten.
Gleichzeitig will die Regierung auch striktere Regeln für die Wahlkampffinanzierung einführen. Das solle eine ausländische Einflussnahme auf die britische Politik verhindern helfen, sagte die für Demokratie zuständige Staatssekretärin Rushanara Ali.
Außerdem sollen Wähler automatisch registriert und auch Bankkarten als Identifikation an Wahllokalen akzeptiert werden. Nach Schätzungen der britischen Wahlkommission gaben bei der Wahl im vergangenen Jahr rund 750.000 Menschen ihre Stimme nicht ab, weil sie keinen Lichtbildausweis hatten.