Besucher werden irritiert

Große Grosse-Ausstellung in der Wiener Albertina

Katharina Grosse gilt als eine der bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart. Mit ihrer neuen Ausstellung sprengt sie jetzt in der Albertina Grenzen. 

Fabian J. Holzer
Große Grosse-Ausstellung in der Wiener Albertina
Katharina Grosse bricht in dieser Schau mit üblichen Museums-Gewohnheiten
Sandro E. E. Zanzinger Photographie 2023

Die Werke, die ab dem 1. November in der Pfeilerhalle der Wiener Albertina in der Schau "Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden" zu sehen sind, sind auch genau hier entstanden. Die 1961 geborene Künstlerin Katharina Grosse hat zuerst den Ort auf sich wirken lassen und wurde durch die Ecken, Kanten, Oberflächen und Schatten der drei Räume zu dem inspiriert, was hier nun bis zum 1. April 2024 zu sehen ist. Dafür hat sie in knapp über zwei Wochen ein begehbares Gesamtkunstwerk geschaffen, das nirgendwo genau so entstanden wäre wie hier.

Mit einer Spritzpistole entsteht sprichwörtlich große Kunst

Katharina Grosse verwendet für ihre überdimensionale Malerei eine mit einem Kompressor betriebene Spritzpistole, was nicht nur das Entstehen kleinerer Werke verschnellert, sondern auch das größerer ermöglicht. Seit ihren Anfängen mit dieser Technik in den späten 1990ern hat Grosse nicht nur auf Leinwänden gearbeitet, sondern auch auf ganzen Decken, Außenwänden, Stiegenhäusern, Plakatwänden oder sogar Schutthaufen. Diese Sprayarbeiten sollen die Betrachter irritieren und falsche Wahrnehmungen der Wirklichkeit schaffen. 

Katharina Grosse posiert vor ihrem Werk "Untitled 2021", das jetzt gerade bei ihrer Ausstellung "Studio Paintings, 1988-2022" im Kunstmuseum in Bern zu sehen ist.
Katharina Grosse posiert vor ihrem Werk "Untitled 2021", das jetzt gerade bei ihrer Ausstellung "Studio Paintings, 1988-2022" im Kunstmuseum in Bern zu sehen ist.
ANTHONY ANEX / Keystone / picturedesk.com

Was dem Betrachter bei "Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden" sofort auffällt, ist, dass sich Katharina Grosse auch in der Pfeilerhalle in Wien nicht nur auf das Bemalen bzw. das Besprayen der Leinwände beschränkt hat, sondern die Böden, Decken und Wände rundherum zum Teil eines später nicht wieder herstellbaren Gesamtkunstwerk gemacht hat. Auf diese Art bricht Grosse mit dem klassischen Museumserlebnis der Besucher und macht aus einem zweidimensionalen Bild ein dreidimensionales Objekt.  

Das ist Katharina Grosses neue Schau "Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden" in der Albertina:

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    Katharina Grosse: "Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden" in der Albertina
    Katharina Grosse: "Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden" in der Albertina
    Sandro E. E. Zanzinger Photographie

    Nach dem Ende der Ausstellung im April 2024 bleibt nur jene Kunst erhalten, die es auf die Leinwände geschafft hat. Der Rest wird wieder weiß übermalt werden, wenn das überhaupt nötig ist: Um sich diesen Teil der Arbeit ein wenig zu ersparen, hat die Albertina bereits vor dem Schaffen vom Grosse in der Pfeilerhalle Teile der Oberfläche mit Folie abgeklebt. Wenn diese entfernt wird, wird natürlich auch ein Teil des neu geschaffenen Gesamtkunstwerks zerstört. Aber genau diese Einzigartigkeit macht "Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden" somit noch bedeutender. 

    Die VIP-Bilder des Tages: 

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      Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
      Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
      Instagram/florian.david.fitz
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      Akt.
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